Die deutsche Botschafterin beim Papst steigt in Rom auf eine Vespa um. Annette Schavan sagt nach der Affäre um die abgekupferte Doktorarbeit: „Ich bin mir mir im Reinen.“

München/Rom. Annette Schavan Deutschlands Botschafterin im Vatikan liebäugelt mit einer roten Vespa. Sie möchte Rom mit dem Motorroller erkunden, sagte 59-Jährige der „Bunte“. Die ehemalige Bundesministerin hatte am 8. September in Rom Papst Franziskus ihr Beglaubigungsschreiben überreicht und vertritt seither als erste Frau Deutschland beim Vatikan.

Bei der Audienz hätten der Papst und sie Italienisch und Deutsch gesprochen, sagte die frühere Bildungsministerin. „Wenn wir beide langsam sprechen, funktioniert das gut“, verriet Schavan. Nachdem sie bereits in Ulm vor ihrem Umzug nach Rom einen Italienischkurs besucht hatte, besserte sie ihre Sprachkenntnisse durch einen Intensivkurs in Italien auf. Die nächsten zwei, drei Jahre wolle sie dazu nutzen, sowohl die italienische Sprache zu erlernen als auch Rom so gut wie möglich zu erkunden, sagte die Diplomatin.

Die Plagiatsvorwürfe und die Aberkennung ihres Doktortitels, die 2013 zu ihrem Rücktritt geführt hatten, habe sie inzwischen verarbeitet, sagte Schavan: „Ich habe in meinem Leben niemanden getäuscht. Deshalb bin ich mit mir im Reinen.“ Der Botschafterposten passe zu ihr, ergänzte die Katholikin. Die deutsche Botschaft beim Vatikan sei schon immer ein Ort gewesen, an dem Politik, Kultur, Wirtschaft und Kirche sich austauschen. „Unser Haus soll vibrieren“, sagte Schavan.