Deutschlands wohl bekanntester Friseur veröffentlicht seine zweite Biographie. Hier gibt`s vorab zehn Dinge über Udo Walz, die sie noch nicht wussten - von getrennten Schlafzimmern bis Ulrike Meinhof.

Berlin. Udo Walz ist gerade 70 geworden - und Deutschlands wohl bekanntester Friseur. Anfang Oktober veröffentlicht der Berliner eine Autobiografie, bereits seine zweite übrigens. Auf dem Cover übt er sich in Sean-Connery-Pose.

Im Buch schreibt Walz: „Ich glaube, wir nehmen uns alle viel zu ernst.“ Auf 256 Seiten geht es um Geschichten aus seinem Leben und der Welt der Reichen, Schönen und Geföhnten.

Dass Walz der Mann ist, der Angela Merkel vom Rundschnitt befreite, dass der gebürtige Schwabe mit Promis wie Sabine Christiansen, Barbara Becker und Ursula Karven dicke ist: bekannt. Weniger bekannt sind folgende Punkte:

1. Udo Walz war in der Schule „stinkfaul“, sagt er.

2. Als junger Coiffeur im Schweizer Nobelort St. Moritz taufte ihn sein Chef, „Meister Lüdi“, auf den Namen „Monsieur Boris“. Der deutsche Vorname klang dort in der Society nämlich unschön: „Ühdöh“.

3. Der Hollywoodstar Rock Hudson („Bettgeflüster“) hat ihm in einer Bar in St. Moritz mal einen Drink geordert – Walz lehnte ab.

4. Seine Lieblingseissorten sind Himbeere und Rum-Traube. Das isst Udo Walz im Café, wo auch Alt-Playboy Rolf Eden („Mann von Welt durch und durch“) einkehrt.

5. Für Modefotos reiste Walz früher mit dem Fotografen F.C. Gundlach um die Welt. Viele Frisuren auf alten Titeln der „Brigitte“ tragen seine Handschrift.

6. Die Model-Schönheiten waren für Walz eine Welt für sich: „Allein die Namen! Verheißungen wie aus Tausendundeiner Nacht: Gloria, Bambi, Beschka, Gitta, Grit, Püppi, Candy, Micky oder Dovima, nicht zu vergessen die urdeutschen Namen, viel schöner sogar, wie ich finde: Wilhelmina, Hildegard, Ingeborg. Eine Frau aparter als die andere.“

7. 1970 kam eine Dame in seinen Berliner Salon, die sich die dunklen Haare blond färben ließ, obwohl ihr Walz davon abriet. „Erst später erfuhr ich, wen ich da vor mir gehabt hatte: Ulrike Meinhof. Auf den Fahndungsplakaten war sie mit dunklen Haaren abgebildet.“

8. Zwei Schauspielerinnen haben Walz besonders beeindruckt: Inge Meysel und Romy Schneider. Meysel überraschte er einmal zu ihrem 70. Geburtstag auf Capri. Er mochte ihr Credo: „Geht raus! Lebt!“. Romy Schneider sei oft während des Drehs zu ihrem letzten Film in seinen Laden gekommen, meistens samstags, erzählt Walz. „Sie schätzte es, ihre Ruhe zu haben und zu wissen, dass keine Fotografen vor der Tür stehen würden.“ Ein überliefertes Schneider-Zitat: „Sie föhnen aber heiß, Herr Walz!“

9. Ohne seine Haushälterin wäre Walz daheim aufgeschmissen. Und wenn er ein- oder zweimal pro Jahr in der Küche steht, dann bereitet er Tartar zu.

10. Mit seinem 26 Jahre jüngeren Lebenspartner Carsten Thamm-Walz kam er in den 90er Jahren bei einer Weihnachtsfeier bei sich zu Hause zusammen. Zwei Rezepte für eine gute Beziehung: getrennte Schlafzimmer und getrennte Badezimmer, wenn möglich.