Maschinen des Typs „Sea Lynx“ wurden aus dem Verkehr gezogen. An dem Modell wurden gefährliche Risse entdeckt. Schock für Ministerin Ursula von der Leyen.

Berlin/Rostock. Schwere Pleite und ein Schock für die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU): Die Marine der Bundeswehr kann derzeit nur noch maximal 5 ihrer 43 Hubschrauber einsetzen. Der größte Teil der 22 Helikopter vom Typ „Sea Lynx“ wurde wegen einer serienmäßigen Panne aus dem Verkehr gezogen. Nur noch einer fliegt. Von den 21 fast 40 Jahre alten „Sea King“ können nur noch höchstens vier genutzt werden – der Rest wird gewartet oder repariert.

Die aktuellen Einsätze der Marine sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums dennoch nicht beeinträchtigt. Beim Anti-Piraterie-Einsatz am Horn von Afrika könnten die Ausfälle durch Bündnispartner und den Einsatz eines Bundeswehr-Aufklärungsflugzeuges vom Typ „Orion“ ausgeglichen werden, hieß es im Haus von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU).

Der Zustand der Marine-Hubschrauber wurde durch Berichte der „Süddeutschen Zeitung“ und von „Spiegel Online“ bekannt, die am Montag vom Ministerium weitgehend bestätigt wurden. Bereits im Juni war bei einem der seit 1981 von der Marine eingesetzten „Sea Lynx“ ein 20 Zentimeter langer Riss entdeckt worden.

Bei der Überprüfung der restlichen 21 Helikopter dieses Typs stellte sich heraus, dass 14 in ähnlicher Weise beschädigt sind. Sechs „Sea Lynx“ werden derzeit planmäßig gewartet, so dass nur noch einer einsatzfähig ist. Das Verteidigungsministerium geht davon aus, dass die beschädigten Hubschrauber bis Anfang 2015 repariert werden können.

Von den „Sea King“ sind nach Angaben eines Ministeriumssprechers derzeit nur noch höchstens vier nutzbar. Er erklärte die Ausfälle unter anderem mit der Verlegung des Hubschrauber-Standorts vom niedersächsischen Nordholz ins schleswig-holsteinische Kiel im Jahr 2012. Das habe die Logistik beeinträchtigt. Auch die Verzögerung bei der Beschaffung des Nachfolgemodells „Sea Lion“ habe sich ausgewirkt. „Wir gehen davon aus, dass sich die Verfügbarkeit langsam erholen wird“, sagte der Sprecher.