Der Wirbelsturm „Odile“ hat mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 Kilometern pro Stunde die mexikanische Küste erreicht. Menschen fliehen in Notunterkünfte. Der Flughafen wird geschlossen.

San José del Cabo. Der Orkan „Odile“ hat in der Nacht zu Montag die mexikanische Pazifikküste erreicht. Der mächtige Sturm traf in der Nähe von Cabo San Lucas in Baja California mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 Kilometern pro Stunde auf Land, wie das Hurrikan-Zentrum der USA in Miami mitteilte. Einwohner und Touristen suchten in Schutzräumen und Hotels Zuflucht.

Im Laufe der Nacht ließen die Windgeschwindigkeiten zwar etwas nach und „Odile“ wurde von Kategorie vier auf Kategorie drei zurückgestuft. Das Hurrikan-Zentrum warnte jedoch vor der Überflutung von Küstengebieten und bis zu 380 Liter Regen pro Quadratmeter. Der Wirbelsturm bewegte sich langsam in nordnordwestliche Richtung.

Die mexikanischen Behörden riefen die höchste Alarmstufe aus, sperrten die Strände und schlossen alle Häfen im südlichen Niederkalifornien. Schon am Sonntag hatten die Behörden einige Küstenabschnitte um die Touristenhochburg Los Cabos geräumt.

In der Hoffnung, noch vor Ankunft des Sturms ein Flugzeug zu bekommen, kampierten einige Touristen auf dem internationalen Flughafen von Los Cabos. Doch der Flughafen wurde geschlossen und mindestens 22 Flugverbindungen wurden abgesagt.

Während der Wirbelsturm Palmen hin und her riss, saßen die Gestrandeten in drückend heißen Notunterkünften und vertrieben sich in stickiger Luft die Zeit mit Kreuzworträtseln und Handyspielen. Eine US-Touristin beklagte, dass sie kaum Informationen erhalte. Ihre Tochter in den USA könne mehr zum Stand der Dinge sagen als die Hotelangestellten.

In der Region gibt es große Ferienanlagen, aber auch kleine Fischerdörfer und niedrig gelegene Ortschaften mit nicht sehr stabilen Häusern. Die Meteorologen sagten eine gefährliche Sturmflut mit großen Wellen und heftige Regenfälle voraus, so dass es auch zu Erdrutschen und Springfluten kommen könnte.

Die Behörden haben nach eigenen Angaben 164 Notunterkünfte für bis zu 30.000 Menschen vorbereitet. 800 Marinesoldaten standen auf Abruf bereit, ebenso wie schweres Gerät, das bei Erdrutschen zum Einsatz kommen sollte.