Der krebskranke 45-Jährige kandidiert nicht für eine weitere Amtszeit, will sich um seine Gesundheit kümmern. Ruhig wird es im Rathaus womöglich nicht: Denn nun will Fords Bruder Bürgermeister werden.

Montréal. Der kanadische Skandal-Politiker Rob Ford verzichtet auf eine Kandidatur für eine weitere Amtszeit als Bürgermeister der Millionenstadt Toronto. Er werde bei der Wahl des Stadtoberhaupts am 27. Oktober nicht antreten und sich stattdessen weiter um seine Gesundheit kümmern, erklärte Ford am Freitag in einem offenen Brief. Bei dem 45-Jährigen wurde Magenkrebs diagnostiziert. Ford kündigte gleichzeitig an, dass sich sein Bruder Doug zur Wahl stellen werde. Der Name des 49-Jährigen wurde am Freitag in letzter Minute auf die Kandidatenliste gesetzt.

Ford hatte Anfang November nach hartnäckigem Leugnen gestanden, Crack konsumiert und jahrelang illegale Drogen gekauft zu haben. Zudem entschuldigte er sich für wiederholte Ausfälle unter Alkoholeinfluss. Der Stadtrat entzog ihm einen Großteil seiner Machtbefugnisse.

Ford absolvierte einen zweimonatigen Aufenthalt in einer Entzugsklinik, der Medienberichten zufolge von weiteren Verhaltensauffälligkeiten überschattet wurde. Nach seiner Rückkehr ins Amt beteuerte Ford, er befinde sich auf einem „langen Weg der Gesundung“. Seit Mittwoch befindet er sich wegen der Krebsdiagnose in einer Klinik.