Acht Kumpel werden aber in Nicaragua weiter vermisst. Die Retter suchen nach einem Weg zu ihnen

Bonanza. Nach dem Einsturz einer Goldmine in Nicaragua sind 20 Goldgräber aus 800 Metern Tiefe gerettet worden, acht weitere Kumpel wurden am Sonntag aber weiter vermisst. Das Grubenunglück hatte sich am Donnerstagmorgen in einer entlegenen Bergregion im Nordosten des Landes ereignet. Der Eingang zum nahe der Gemeinde Bonanza liegenden Stollen war nach heftigen Regenfällen durch einen Erdrutsch verschüttet worden.

Die meisten Goldgräber konnten mit einem Flaschenzug ans Tageslicht gebracht werden. Der eingestürzte Schacht, in dem sie arbeiteten, liegt 800 Meter unter der Erde. Die Überlebenden sind größtenteils jünger als 30 Jahre und kamen erschöpft, dehydriert und verdreckt ans Tageslicht. Zwei Kumpel hatten sich aus eigener Kraft aus dem eingestürzten Stollen befreien können.

Die Rettungsbemühungen von Soldaten, Polizisten und Bergleuten wurden durch instabiles Gelände behindert. Zunächst hatten Angehörige versucht, den Zugang zum Stollen frei zu graben, doch mussten sie wegen der Gefahr für ihr eigenes Leben aufgeben.

Am Sonnabend war zunächst von fünf Vermissten die Rede, doch zeigte sich später, dass drei weitere Goldgräber in der Tiefe festsaßen. Die Behörden fürchten, dass die vermissten Laienbergleute, sogenannte Güiriseros, in einen tiefen Schacht stürzten.

Bei der Mine handelt es sich um ein ohne Lizenz betriebenes Bergwerk, das unter dem Namen Cerro El Comal bekannt ist. Wie andere Stollen in der Gegend war auch dieser von den großen Firmen aufgegeben worden, doch begaben sich dann Amateure auf die Suche nach möglicherweise unentdeckten Goldadern. Dorfbewohnern zufolge kam es in der Region bereits zuvor zu Minenunglücken.