Hiroshima. Mindestens 36 Menschen sind bei Erdrutschen und Überschwemmungen nach sintflutartigen Regenfällen im Westen Japans ums Leben gekommen, 15 wurden verletzt. Nach Polizeiangaben werden noch sieben weitere Menschen vermisst. Unter anderem sei ein 53-jähriger Helfer ums Leben gekommen, der fünf Menschen befreit hatte und dann bei einem neuerlichen Erdrutsch getötet wurde. Fast 800 Menschen mussten in Notunterkünften Zuflucht suchen.

Der Erdrutsch kam in den Randbezirken der Millionenstadt Hiroshima überraschend in der Nacht, die Erdmassen lösten sich auf einer Länge von etwa 20 Kilometern. Von Polizeihelikoptern abgeseilte Einsatzkräfte zogen anschließend Opfer aus dem Geröll. Zerstörte Häuser wurden nach Überlebenden durchkämmt. Angesichts der unberechenbaren Wetterbedingungen warnen die Behörden vor weiteren Erdrutschen und Überschwemmungen. Den herabstürzenden Bodenmassen waren tagelange sintflutartige Regenfälle vorausgegangen. In den 24 Stunden vor dem Unglück, also von Dienstagmorgen bis Mittwochmorgen, fielen 240 Millimeter Regen. Zum Vergleich: Das ist ein Drittel des Niederschlags in Hamburg während eines gesamten Jahres.

In dem dicht besiedelten Land stellen Erdrutsche eine immerwährende Gefahr dar. Wegen des Platzmangels in den bebaubaren Regionen des teilweise bergigen Landes wurden viele Häuser auf oder in der Nähe von steilen Hängen gebaut.