Die Staatsanwaltschaft hat nach dem Unfall des Eurocity mit einem Güterzug in Mannheim Ermittlungen gegen den Lokführer des Güterzuges aufgenommen. Er soll ein Haltesignal missachtet haben.

Mannheim. Nach dem schweren Zugunglück mit mehreren Verletzten im Mannheimer Hauptbahnhof hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen den Lokführer des beteiligten Güterzugs aufgenommen. Es bestehe der Verdacht, dass der Zug ein Stoppsignal missachtet habe, sagte ein Behördensprecher am Mittwoch. Es werde wegen fahrlässiger Körperverletzung und Gefährdung des Bahnverkehrs ermittelt.

Untersuchungen ergaben nach Angaben des Eisenbahn-Bundesamtes, „dass der Zug zunächst an einem Halt zeigenden Signal nicht zum Stehen gekommen ist und daraufhin zwangsgebremst worden ist“. Der Zug habe für kurze Zeit gestanden, sich dann aber wieder in Bewegung gesetzt, erklärte die Behörde. Die Untersuchungen dauern demnach aber noch an.

Bei dem Zugunglück am Freitagabend waren 35 Menschen verletzt worden, vier von ihnen schwer. Kurz vor dem Mannheimer Hauptbahnhof hatte der Güterzug einen Eurocity gerammt, woraufhin fünf Waggons des Passagierzuges entgleisten. Zwei dieser Waggons stürzten um, sie waren mit rund 110 Fahrgästen besetzt. Auch ein Waggon mit zwei Containern des Güterzugs kippte auf die Seite.