Die Schützenbruderschaft forderte Mithat Gelik auf, aufgrund seiner Konfession als Schützenkönig abzudanken - nun hat sich die Antidiskriminierungsbeauftragte Christine Lüders eingeschaltet.

Werl. In den Streit um einen muslimischen Schützenkönig im westfälischen Werl hat sich die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) eingeschaltet. In einem Brief an den Geschäftsführer des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaft (BHDS) nennt ADS-Leiterin Christine Lüders die Haltung des Dachverbandes intolerant und diskriminierend.

Am Wochenende war bekanntgeworden, dass der BHDS die Abdankung des muslimischen Schützenkönigs Mithat Gedik fordert, weil er kein Christ ist, wie es die Satzung des Schützenvereins verlangt. Der 33-jährige türkischstämmige Muslim ist in Deutschland geboren und aufgewachsen, belegte katholische Religion als Abiturfach und leitet als Kaufmann die Niederlassung eines großen Unternehmens in Mannheim. Im westfälischen Werl-Sönnern lebt er mit seiner Frau Melanie und vier Kindern. Er ist in der freiwilligen Feuerwehr aktiv und im Vorstand des örtlichen Schützenvereins.

Das Verbot für Gedik, beim Bezirksschützenfest anzutreten, sorgte entsprechend für Unverständnis. In dem Brief, weist die Antidiskriminierungsbeauftragte Lüders den BHDS auf den Vereinszweck der Schützenbruderschaft in Werl hin, nämlich den „Ausgleich sozialer und konfessioneller Spannungen im Geiste echter Brüderlichkeit“. „Was könnte besser dem Vereinszweck dienen als ein muslimischer Schützenkönig?“, fragt Lüders.