JFK-Bruder Bobby soll den Mordauftrag gegeben haben, als Marilyn eine Enthüllungspressekonferenz über ihre Kennedy-Affären plante. Das behaupten zwei US-Autoren in ihrem neuen Buch.

London. Wäre Marilyn Monroe noch am Leben, hätten sie und die Welt kürzlich den 88. Geburtstag der berühmtesten aller Hollywood-Blondinen feiern können. Sie starb 1962. Aber die Spekulationen über ihren Tod reißen nicht ab: Wie, wo und woran starb der Star von „Manche mögen’s heiß“? „Wahrscheinlich Selbstmord“, meinte der Leichenbeschauer von Los Angeles, Dr. Thomas Noguchi, und erklärte, die Schauspielerin habe 64 Schlaftabletten geschluckt. „Nein, sie wurde ermordet“, kontert der US-Investigativreporter Jay Margolis. Mit Bestsellerautor Richard Buskin legte er jetzt ein neues Buch vor („Der Mord an Marilyn Monroe – Ermittlungen abgeschlossen“). Die Verfasser behaupten: Dr. Ralph Greenson, der Psychiater der Monroe, hat sie ermordet. Als Auftraggeber bezichtigen sie Robert (Bobby) Kennedy, damals Generalstaatsanwalt und Justizminister und Bruder des US-Präsidenten. Sowohl er als auch John F. Kennedy, beides katholische Familienväter, hatten eine Affäre mit Marilyn abgebrochen, aus Zorn darüber drohte die Monroe, die beiden mithilfe ihres roten Tagebüchleins bloßzustellen. Damit wäre Marilyn den Kennedys zu heiß geworden. Monroe plante die Enthüllungspressekonferenz für Montag, den 6. August. In der Nacht zu Sonntag starb sie.

Prominentester Mitwisser war angeblich Hollywoodstar Peter Lawford, ein Kennedy-Schwager, dessen Villa in der Nähe des Monroe-Grundstücks stand. Laut Lawford hatte der Präsident seinen Bruder im Frühsommer mit der Mission nach Los Angeles geschickt, Marilyn mitzuteilen, er wolle nichts mehr mit ihr zu tun haben. „Bobby und Marilyn verknallten sich und verbrachten die Nacht in unserem Gästeschlafzimmer“, wird Lawford zitiert. „Im Nu wurde die Affäre sehr intensiv. Es gab häufige Treffen.“ Angeblich versprach er der Diva, sich scheiden zu lassen und sie zu heiraten. Dann jedoch machte Bobby Schluss und verlangte die Herausgabe des Liebestagebuchs.

Am Nachmittag des 4. August kam es zu einer dramatischen Auseinandersetzung. Zehn Minuten lang schrien sich die Ex-Liebhaber an. Die Monroe ergriff ein kleines Messer und wollte sich auf Kennedy stürzen. Lawford, der den Streit vom Garten aus mitgehört hatte, konnte ihr die Klinge noch entwinden. Bobby schlug Marilyn zu Boden. Jahre später erinnerte sich Lawford reumütig: „Er war entschlossen, sie mundtot zu machen. Und ich war so verrückt, es geschehen zu lassen.“ Nämlich: Dass Dr. Greenson mit der falschen Behauptung, die Monroe plane auch ihn um seinen Ruf und seine Approbation zu bringen, überredet wurde, der 1,66-Meter-Patientin Unmengen Beruhigungsmittel einzuflößen. „Die Drogen hätten ausgereicht, um drei umzubringen“, sagte Margolis in einem CBS-Interview. Währenddessen durchwühlten Kennedy und Lawford das Haus nach dem Tagebuch. Um 22:30 Uhr verzogen sie sich samt zwei Leibwächtern.

Beunruhigt über das Jaulen von Marilyns weißem Malteser rannte Haushälterin Eunice Murray mit ihrem Schwiegersohn ins Haus. Sie fanden die Monroe nackt und leblos auf dem Bett. Gegen Mitternacht traf der Krankenwagen ein. Sanitäter James Hall stabilisierte die Atmung – bis Greenson ihn anblaffte: „Ich bin ihr Arzt. Ich muss jetzt hier eine Schau abziehen.“ Mittlerweile war auch Lawford hinzugetreten. Der Psychiater habe ihr eine „ellenlange“ Spritze in den Körper gerammt. Doch die Nadel blieb stecken. Statt sie woanders einzustechen, drückte er sie mit Gewalt rein und brach mit lautem Knacken eine Rippe.“ Diese Spritze überlebte Marilyn Monroe nicht. 15 Monate später fiel John F. Kennedy einem Attentat zum Opfer, 1968 wurde Robert Kennedy erschossen. Peter Lawford starb 1984, fünf Jahre nach Dr. Greensons Tod.