Die vierfache Mutter wurde von Rebellen in ihrer eigenen Wohnung umgebracht. Die Frau versuchte sich gegen die Vergewaltigung zu wehren und wurde dann erschossen.

Shillong. Zum wiederholten Male ist in Indien eine junge Frau sexuell belästigt und anschließend von ihren Peinigern ermordet worden. Nach Polizeiangaben vom Mittwoch drangen vier Männer in die Wohnung der vierfachen Mutter in einem Dorf des Bundesstaats Meghalaya ein, sperrten ihren Ehemann und die Kinder in ein Zimmer und versuchten dann, die 35-Jährige zu vergewaltigen. Als sich die Frau den bewaffneten Mitgliedern einer verbotenen Miliz widersetzte, hätten diese ihr Opfer erschossen, sagte Polizeichef Lakardor Syiem.

Die Diskriminierung von Frauen in der indischen Gesellschaft und gegen sie gerichtete, oftmals sexuell motivierte Gewaltverbrechen sorgen im In- und Ausland immer wieder für Schlagzeilen. So waren in einem Dorf des Bundesstaats Uttar Pradesh in der vergangenen Woche die an einen Baum geknüpften Leichen zweier Cousinen gefunden worden. Die zwölf und 14 Jahre alten Mädchen waren mehrfach vergewaltigt und dann aufgehängt worden. Die Polizei ermittelt gegen fünf Verdächtige, darunter zwei Polizisten, welche die mutmaßlichen Täter gedeckt haben sollen.

Im Dezember 2012 hatte die tödliche Gruppenvergewaltigung einer jungen Studentin in Neu Delhi Massenproteste gegen die alltägliche Gewalt gegen Frauen in Indien ausgelöst. Seitdem wurden die Strafen für Vergewaltigung zwar verschärft – so steht etwa auf Vergewaltigung mit Todesfolge die Todesstrafe. Frauenrechtlern zufolge werden Sexualverbrechen jedoch in vielen Fällen bis heute nicht ernsthaft geahndet.