Leo Sharp hatte sich bereits im vergangenen Jahr schuldig bekannt, mehr als eine Tonne schwere Kokainladungen von Mexiko nach Michigan transportiert zu haben. Der alte Mann zeigt immerhin Reue.

Detroit. Wegen seiner Rolle als Drogenkurier für ein Kartell muss ein 90-Jähriger in den USA für drei Jahre hinter Gitter. Das Urteil gegen Leo Sharp erging am Mittwoch in Detroit. Er hatte sich bereits im vergangenen Jahr schuldig bekannt, mehr als eine Tonne schwere Kokainladungen von Mexiko nach Michigan transportiert zu haben. Laut der Staatsanwaltschaft verdiente Sharp dabei mehr als eine Millionen Dollar.

Sein Anwalt Darryl Goldberg versuchte die Haftstrafe mit dem Verweis auf dessen Verdienste als Kriegsveteran abzuwenden. Sharp kämpfte im Zweiten Weltkrieg in Italien gegen die Nazis und wurde dafür mit einem Bronzenen Stern ausgezeichnet. Zudem argumentierte sein Anwalt, eine Demenzerkrankung habe Sharps Urteilsvermögen beeinträchtigt und ihn dazu gebracht, Drogenkurier zu werden.

Doch Generalstaatsanwalt Christopher Graveline hielt dagegen, dass Kriminelle wegen ihres Militärdiensts nicht so einfach davonkämen. Zudem habe Sharp sein hohes Alter und sein argloses Aussehen bewusst dazu genutzt, um bei seinen Fahrten nicht das Misstrauen von Beamten zu wecken. Bei einer Verkehrskontrolle im Jahr 2011 wurde er schließlich erwischt.

Die Staatsanwaltschaft beantragte eine Haftstrafe von fünf Jahren. In dem Fall wurde Anklage gegen 18 weitere Personen erhoben. Vor Gericht gab sich der hochbetagte Sharp reumütig. Es tue ihm von Herzen leid, was er getan habe. „Doch es ist passiert.“