Der frühere US-Boxer Rubin „Hurricane“ Carter, der 19 Jahre lang zu Unrecht wegen eines Dreifachmords hinter Gittern saß, ist tot. Er starb am Sonntag mit 76 Jahren in seinem Haus in Toronto.

Toronto. Zwei Wochen vor seinem 77. Geburtstag ist der durch einen Justizskandal bekanntgewordene Ex-Profiboxer Rubin Carter gestorben. Der unter seinem Kampfnamen „Hurricane“ bekannte Amerikaner erlag nach Angaben von CNN am Sonntag einer langjährigen Prostata-Krebserkrankung. Carter hatte fast 20 Jahre unschuldig hinter Gittern verbracht. Sein Fall war die Grundlage für Bob Dylans Hit „Hurricane“ und den Film mit Denzel Washington in der Hauptrolle.

Carters Wagen war 1966 gestoppt worden, nachdem in einer Bar in New Jersey bei einem Überfall drei Menschen getötet worden waren. Carter fuhr zwar wie die Täter ein weißes Auto, in dem auch noch zwei Waffen gefunden wurden. Der Wagen war aber ein anderes Modell, Carter wurde von den Augenzeugen nicht erkannt und Fingerabdrücke gab es nicht. Dennoch wurden er und ein Mitangeklagter zu mehrfach lebenslänglich verurteilt.

Der Fall sollte immer wieder vor Gericht gebracht werden. Neben Dylan setzte sich auch Boxweltmeister Muhammad Ali und andere Prominente für Carter ein. Es dauerte jedoch bis 1985, bis ein Bundesgericht entschied, dass die Verurteilung „eher auf rassistischen Gründen denn Beweisen“ beruht habe. Nach seiner Freilassung setzte sich „Hurricane“ Carter für die Aufklärung von Justizirrtümern ein.