Lange Zeit war der Bart aus der Mode gekommen, nun hat sich der Trend gedreht: Die Gesichtsbehaarung gehört heute zu den Erkennungszeichen der Hipster-Szene. Doch welcher Stil kommt bei Frauen am besten an?

Nürnberg. Der Vollbart ist anscheinend gar nicht so trendig, wie immer behauptet wird. Denn wenn der Mann einen Bart tragen will, dann bitte den Drei-Tage-Bart. Das sagen zumindest 42 Prozent der Deutschen, wie eine Umfrage der GfK-Marktforschung ergab. Auf Platz zwei schafft es mit 20 Prozent Zustimmung der Schnurrbart. Erst auf Rang drei folgt mit 12 Prozent der Vollbart, gleichauf mit dem Henriquatre. Hier umschließt ein Haarkranz den Mund und bedeckt das Kinn, reicht aber nicht bis zu den Backen. Den Kinnbart finden nur 5 Prozent der Befragten sexy.

Allerdings gaben auch 57 Prozent der Befragten an, Bärte seien grundsätzlich Typsache – dem einen stehen sie, dem anderen nicht. Für die repräsentative Umfrage im Auftrag des Partnerportals FriendScout24 wurden 1034 Personen befragt.

Für 5800 Euro gibt es den Vollbart vom Chirurgen

Nicht bei jedem modebewussten Mann wollen die Stoppeln bis zum angesagten Vollbart sprießen. Deshalb sorgen momentan spärlich behaarte Kerle für einen Ansturm auf Schönheitschirurgen. In New York, der Hipster-Hauptstadt der Welt, eröffnet sich dadurch ein ganz neuer Markt für die Schönheitschirurgie.

Die Praxis von Dr. Jeffrey Epstein liegt in Manhattan, er gilt als Experte für Haartransplantationen. Seine Hauptkundschaft sind eigentlich gesetztere Herren, die dem fortschreitenden Rückzug ihres Haupthaares den Kampf ansagen wollen. Neuerdings aber hat er ungewohnten Zulauf. „30 bis 35 Prozent sind diese Jungs im Alter von 26 bis 40 Jahren, die in die Kategorie des Hipsters passen“, sagt Epstein. Statt drohender Glatze plagt diese Patienten ihr dünner Flaum im Gesicht.

Über Jahrhunderte galt Gesichtsbehaarung in vielen Kulturen auf der ganzen Welt als Zeichen der Männlichkeit. Mit der Zeit kam der Vollbart aber aus der Mode, das Idealbild des metrosexuellen Mannes beinhaltete vor einigen Jahren sogar die Ganzkörperenthaarung. Mittlerweile hat sich der Trend gedreht.

Einige Männer aber haben genetisch bedingt nur wenig oder gar kein Bartwachstum. Andere Patienten bei Epstein ließen sich unter dem metrosexuellen Modediktat das Gesichtshaar weglasern – und bereuen diesen Entschluss nun. Die Kunden der New Yorker Schönheitschirurgen kommen dabei nicht nur aus der Ostküstenmetropole oder den USA. Auch aus Großbritannien oder sogar Australien fliegen sie ein, um Wangen und Kinn aufzuforsten.