Maue Solo-Premiere für Michelle Hunziker: Nur 3,32 Millionen Zuschauer interessierten sich für ihre Überraschungsshow. Katja Riemann lockte als „Die Fahnderin“ über sechs Millionen vor die Bildschirme.

Berlin. Ob bei „Wetten, dass..?“ im ZDF oder beim „Supertalent“ auf RTL: Michelle Hunziker gilt in der Regel immer als Top-Besetzung für das Ensemble. Nun moderierte die Italienerin in Deutschland erstmals alleine eine Show. Ihre Premiere stand jedoch unter keinem guten Stern. Lediglich 3,32 Millionen Zuschauer interessierten sich am Mittwochabend ab 20.15 Uhr im ZDF für „Die große Überraschungsshow“ mit der 37-jährigen Italienerin, die in Deutschland als Thomas Gottschalks Assistentin bei „Wetten, dass..?“ bekannt geworden war. Der Marktanteil betrug 10,4 Prozent. Zeitgleich lockte Schauspielerin Katja Riemann mit dem ARD-Drama „Die Fahnderin“ 6,16 Millionen Zuschauer (19,3 Prozent) vor die TV-Geräte.

In „Die Fahnderin“ legt Katja Riemann als resolute Ermittlerin mit ungewöhnlichen Methoden Steuersündern das Handwerk und wehrt sich gegen korrupte Vorgesetzte. „Die Fahnderin“, von Stefan Dähnert geschrieben und von Züli Aladag in Szene gesetzt, passt glänzend in die aktuelle Zeit, in der immer noch über den Fall Hoeneß diskutiert wird – das Beispiel eines Mächtigen, der wegen seiner steuerlichen Verfehlungen in den Knast wandert. Die aktuellen Fälle haben Autor und Produzenten inspiriert, sich des Themas anzunehmen. Aladag und Dähnert machten aus einem auf den ersten Blick etwas drögen Thema einen spannenden und unterhaltsamen Film - und kamen damit beim TV-Publikum gut an.

Katja Riemann, in den Medien oft als Zicke verschrien, gibt ihren Kritikern in dieser Rolle genau die gewünschte Vorlage und spielt selbstironisch mit diesem Image. Sie verkörpert eine Frau mit XXL-Haaren auf den Zähnen, die Vorgesetzten über den Mund fährt und durch und durch sperrig ist. Im Umgang mit ihrer Tochter zeigt diese sie jedoch eine große Verletzlichkeit, außerdem ist sie eine erstklassige Teamplayerin. Dass „Die Fahnderin“ bei aller Brisanz ein sehr unterhaltsamer Fernsehfilm geworden ist, liegt auch daran, dass Kahanes Mitarbeiter nicht nur Mitläufer sind. Regisseur Aladag und die Schauspieler schafften eine ausgewogene Balance zwischen Spannung und Humor.

Dagegen hatte Michelle Hunziker kaum eine Chance. Für den blonden Italien-Export war es die erste abendfüllende Solo-Show. „Wir wollen vorher nicht zu viel verraten, sonst sind die Überraschungen ja keine mehr und es wird langweilig“, sagte Hunziker im Vorfeld der Show. „Soviel kann ich aber sagen: Wir überraschen in unserer Sendung Leute, die sich für andere sehr engagieren oder eine persönliche Geschichte haben. Die Sendung wird sehr emotional und hoffentlich auch für die Zuschauer unterhaltsam.“

Gute Quote für „How I Met Your Mother“

ProSieben verbuchte mit dem Start der neunten Staffel der Sitcom „How I Met Your Mother“ ebenfalls für seine Verhältnisse gute Quoten: 2,14 Millionen Zuschauer (6,7 Prozent) und 2,28 Millionen (7,1 Prozent) schalteten die ersten beiden von 24 neuen Folgen ein. Vox erreichte mit der Krimiserie „Rizzoli & Isles“ 2,14 Millionen Zuschauer (6,7 Prozent) und mit „Major Crimes“ 2,28 Millionen (7,1 Prozent).

Schleppend verlief für Sat.1 der Start der neuen Staffel der Reihe „Die strengsten Eltern der Welt“ mit 1,63 Millionen Zuschauern (5,3 Prozent). Kabel eins brachte es mit dem Thriller „Flightplan – Ohne jede Spur“ auf 1,07 Millionen Zuschauer (3,4 Prozent) und RTL II mit der Reihe „Teenie-Mütter – Wenn Kinder Kinder kriegen“ 1,00 Millionen (3,1 Prozent).

Die neue Vorabendserie „Monaco 110“ im „Ersten“ hatte mit 1,77 Millionen Zuschauern (7,3 Prozent) um 18.50 Uhr für ARD-Verhältnisse einen ganz passablen Start.

In der bisherigen Jahresbilanz liegt das ZDF mit 13,6 Prozent auf dem ersten Platz. Die ARD liegt dahinter mit 12,5 Prozent vor dem privaten Marktführer RTL mit 11,3 Prozent. Sat.1 folgt mit 8,0 Prozent, ProSieben kommt auf 5,4 Prozent, Vox auf 5,1 Prozent, RTL II sowie Kabel eins auf 3,8 Prozent und Super RTL auf 1,7 Prozent.