Der britische Schauspieler Jude Law hat als Zeuge um die Lauschangriffe der Zeitung „News of the World“ ausgesagt. Er gehört zu den Prominenten, die von den Attacken betroffen waren.
London. Der britische Schauspieler Jude Law hat im Prozess um Abhöraktionen der inzwischen eingestellten Boulevardzeitung „News of the World“ als Zeuge ausgesagt. In der Presse habe es eine „ungesunde Menge an Informationen“ über sein Privatleben gegeben, sagte der 41-Jährige am Montag vor einem Gericht in London. Der Schauspieler gehört zu mehreren Prominenten, denen der Murdoch-Konzern als Herausgeber von „News of the World“ wegen Telefon-Lauschangriffen Schadensersatz gezahlt hat.
Der Schauspieler, bekannt aus Filmen wie „Sherlock Holmes“ und „Alfie“ war jahrelang ein viel beachteter Star in der britischen Boulevardpresse. Diese berichtete über Einzelheiten zu seinen Beziehungen zur Designerin Sadie Frost und zur Schauspielerin Sienna Miller. Seine Präsenz in den Medien habe zugenommen, nachdem er 2000 für seine Rolle im Film „Der talentierte Mr. Ripley“ für einen Oscar nominiert wurde, sagte Law. In der Folgezeit sei es häufig vorgekommen, dass er mit seinen Kindern an Orten eintraf und Paparazzi bereits dort gewesen seien.
Law äußerte sich als Zeuge im Prozess gegen frühere Mitarbeiter der „News of the World“ des Medienkonzerns von Rupert Murdoch, darunter die früheren Redakteure Rebekah Brooks und Andy Coulson. Sie müssen sich wegen Vorwürfen im Zusammenhang mit illegalen Abhöraktionen verantworten. Neben Law wurden auch Frost und Miller für Telefon-Lauschangriffe entschädigt.
Ein Anwalt der Verteidigung erklärte am Montag, dass einige der Informationen in der Berichterstattung der „News of the World“ im Jahr 2005 womöglich aus dem Umfeld des Schauspielers stammten. Konkret geht es dabei um Berichte, denen zufolge Laws damalige Freundin Miller eine Affäre mit „James Bond“-Darsteller Daniel Craig gehabt haben soll.
Auf die Frage von Coulsons Anwalt, ob er gewusst habe, dass ein Mitglied seiner direkten Familie gegen Geld Informationen an die „News of the World“ gegeben habe, antwortete Law, dass ihm dies nicht bewusst gewesen sei. Wer dieses Familienmitglied gewesen sein soll, wurde den anwesenden Journalisten und der Jury im Gerichtssaal zunächst nicht mitgeteilt.
(AP)