Simone Thomalla und Martin Wuttke sind raus: Der Krimi aus Sachsen soll laut MDR-Fernsehdirektor Jacobi grundlegend neu gestaltet werden. Sowohl die neuen Ermittler-Figuren als auch der Handlungsort seien bislang noch völlig offen.

Leipzig. Das kam überraschend: Simone Thomalla (48) und Martin Wuttke (51) müssen ihren Dienst als Leipziger „Tatort“-Kommissare quittieren. Der MDR-Fernsehdirektor Wolf-Dieter Jacobi kündigte am Mittwoch an, dass der Krimi „grundlegend neu gestaltet“ werden solle. Es sei Zeit, den „Tatort“ aus Sachsen 2016 mit einem neuen Auftritt in die Zukunft zu führen. Thomalla und Wuttke teilten in einer knappen Erklärung mit, dass sie „auf Veranlassung des MDR“ in die Kommissar-Rente gehen.

Thomalla und Wuttke werden in diesem und nächsten Jahr noch dreimal als Ermittler Eva Saalfeld und Andreas Keppler zu sehen sein. Parallel dazu sollen Vorbereitungen für einen neuen Sachsen-„Tatort“ getroffen werden. Sowohl die neuen Ermittler-Figuren als auch der Handlungsort in Sachsen seien völlig offen. Der MDR plane, regionale und überregionale Produzenten um Konzepte zu bitten, erklärte MDR-Fernsehfilm-Chefin Jana Brandt.

Das Leipziger „Tatort“-Duo war seit 2008 rund 20 Mal im Einsatz. Zuletzt waren Thomalla und Wuttke am Neujahrsabend mit der Episode „Türkischer Honig“ im „Ersten“ zu sehen. Die Folge sahen 7,98 Millionen Zuschauer. Ein durchschnittlicher Wert. Es reichte nicht, um an diesem Abend das „Traumschiff“ zu schlagen. Den ZDF-Klassiker schalteten 8,66 Millionen Menschen ein.

Leipziger schafften keine Spitzenquoten

Spitzenquoten wie das beliebte Duo Börne/Thiel (Jan-Josef Liefers/Axel Prahl) aus Münster schafften die Leipziger 2013 nicht. Zuletzt hatte es in der Stadt auch öffentliche Kritik am „Tatort“ aus Leipzig gegeben. Auf der Facebook-Seite „Leipzig hat einen besseren Tatort verdient“ wurden Alternativen zu Thomalla/Wuttke diskutiert.

Der MDR hatte 2013 bei seinen Fernsehkrimis aus Mitteldeutschland aufgeräumt. Der „Polizeiruf 110“ wurde mit neuen Kommissaren von Halle nach Magdeburg verlegt. Zudem gingen zwei Thüringer „Tatorte“ auf Sendung. Als jüngstes Tatort-Team ermitteln Benjamin Kramme, Friedrich Mücke und Aline Levshin in Erfurt, und die Erfolgsgaranten Nora Tschirner und Christian Ulmen waren Weihnachten in Weimar unterwegs.

Simone Thomalla kündigte an, sich „zukünftig neuen und anderen Herausforderungen“ stellen zu wollen. Der etablierte Theater-Schauspieler Martin Wuttke will seine Bühnenarbeit intensivieren, aber auch weiterhin drehen. Zumindest familiär bleibt Wuttke dem „Tatort“ verbunden. Seine Lebensgefährtin Margarita Broich nimmt nach dem Abschied von Joachim Król als Kommissarin in Frankfurt die Arbeit auf.

Dreharbeiten für Franken-„Tatort“ verzögern sich

Der Start der Dreharbeiten für den ersten Franken-„Tatort“ in der ARD verzögert sich. Statt wie geplant im Frühjahr sollen sie erst im Sommer beginnen. „Wir brauchen für die Entwicklung des Drehbuches noch etwas mehr Zeit“, erklärte die zuständige „Tatort“-Redakteurin des Bayerischen Rundfunks, Stephanie Heckner, am Mittwoch.

Wann genau die Dreharbeiten losgehen, steht nach BR-Angaben noch nicht fest. In dem Krimi ermitteln Dagmar Manzel und Fabian Hinrichs als Kommissare gemeinsam mit Eli Wasserscheid. Frank-Markus Barwasser („Neues aus der Anstalt“) übernimmt die Leitung der Spurensicherung.