Deutsche Nominierungs-Hoffnungen sind enttäuscht. Gute Aussichten auf Oscar-Ruhm hat auch „12 Years a Slave“, das in neun Kategorien nominiert wurde. In der Kategorie des besten männlichen Hauptdarstellers ist Leonardo DiCaprio als Finanzhai in „The Wolf of Wall Street“ zum vierten Mal für einen Oscar nominiert.

Los Angeles. Die Gaunerkomödie „American Hustle“ und der Weltraum-Thriller „Gravity“ nehmen bei den diesjährigen Oscars mit je zehn Nominierungen die Favoritenrolle ein. Die deutschen Hoffnungen erfüllten sich dagegen nicht: Der Schauspieler Daniel Brühl schaffte es am Donnerstag mit seiner Rolle als Rennfahrer Niki Lauda in „Rush“ ebenso wenig in die Endauswahl wie „Zwei Leben“, der deutsche Beitrag für den besten fremdsprachigen Film.

Gute Aussichten auf Oscar-Ruhm hat auch „12 Years a Slave“, das in neun Kategorien nominiert wurde. Das Sklavendrama konkurriert mit „American Hustle“ und „Gravity“ um die Auszeichnung als bester Film des Jahres. In der Königskategorie sind außerdem das Roadmovie „Nebraska“, der Piratenthriller „Captain Phillips“, das Aids-Drama „Dallas Buyers Club“ und „The Wolf of Wall Street“ von Martin Scorsese vertreten. Ebenfalls ausgewählt wurden die Science-Fiction-Komödie „Her“ und der britische Film „Philomena“, der sich um die Suche einer Frau nach ihrem lang verlorenen Sohn dreht.

In der Kategorie des besten männlichen Hauptdarstellers ist Leonardo DiCaprio als Finanzhai in „The Wolf of Wall Street“ zum vierten Mal für einen Oscar nominiert. Der 39-Jährige tritt gegen Christian Bale („American Hustle“), Chiwetel Ejiofor („12 Years a Slave“), Bruce Dern („Nebraska“), und Matthew McConaughey („Dallas Buyers Club“) an.

Meryl Streep baute ihren Rekord als Schauspielerin mit den meisten Oscar-Nominierungen weiter aus: Nummer 18 ergatterte sie am Donnerstag für ihre Hauptrolle in der schwarzen Komödie „Im August in Osage County“. Um die Trophäe tatsächlich und zum vierten Mal zu gewinnen, muss sie sich gegen Amy Adams („American Hustle“), Cate Blanchett („Blue Jasmine“), Sandra Bullock („Gravity“) und Judi Dench („Philomena“) durchsetzen.

Im Rennen um die beste männliche Nebenrolle galt Brühl als möglicher Anwärter, nachdem er bereits bei den Golden Globes und weiteren Filmpreisen nominiert worden war. Die Jury der Academy of Motion Picture Arts and Sciences bedachte das Rennfahrer-Drama „Rush“ am Ende aber mit keiner einzigen Nominierung. Als Kandidaten für die Ehrung als bester Nebendarsteller wählten die Juroren unter anderem Bradley Cooper in „American Hustle“ und Michael Fassbender in „12 Years a Slave“ aus.

Auch für das Stasi-Drama „Zwei Leben“ von Regisseur Georg Maas erfüllten sich die Oscar-Träume nicht. Unter den Finalisten für den besten fremdsprachigen Film sind stattdessen das Missbrauchsdrama „Die Jagd“ des dänischen Filmemachers Thomas Vinterberg, der belgische Beitrag „The Broken Circle“, der palästinensische Film „Omar“ sowie „Das fehlende Bild“ aus Kambodscha. Auch der melancholische italienische Spielfilm „Die große Schönheit – La Grande Bellezza“, der bereits bei den Golden Globes triumphierte, hat Oscar-Chancen.

Ein Lichtblick für den deutschen Film sind die beiden Jungregisseure Max Lang und Jan Lachauer, die mit der britischen Produktion „Room on the Broom“ Aussichten auf einen Oscar für den besten kurzen Zeichentrickfilm haben.

Die Nominierungen für die begehrtesten Filmpreise der Welt wurden am Donnerstag in einer frühmorgendlichen Zeremonie im kalifornischen Beverly Hills verkündet. Die 86. Verleihung der goldenen Statuetten findet am 2. März zur besten Sendezeit im Dolby Theatre in Hollywood statt. Durch die Gala führt die US-Showmasterin Ellen DeGeneres.