Gewürdigt werden unter anderem sein Verzicht auf große Autos, prunkvolle Kleidung und seine Absage an Pomp und Privilegien. Der Vatikan zeigte sich erfreut über die Würdigung des Magazins.

New York/Vatikanstadt. Das „Time Magazine“ hat Papst Franziskus zur Person des Jahres gekürt. Über den Kurznachrichtendienst Twitter verlinkte das Magazin auf eine Würdigung. Darin heißt es, in nur neun Monaten im Amt habe sich der neue Papst ins Zentrum der wichtigsten Debatten unserer Zeit gesetzt: um „Wohlstand und Armut, Fairness und Gerechtigkeit, Transparenz, Modernität, Globalisierung, die Rolle von Frauen, die Natur der Ehe und die Versuchungen der Macht“. Gewürdigt werden unter anderem sein Verzicht auf große Autos, prunkvolle Kleidung und seine Absage an Pomp und Privilegien.

Der frühere Erzbischof und Kardinal von Buenos Aires, Jorge Mario Bergoglio, war Mitte März zum Nachfolger von Benedikt XVI. (2005-2013) gewählt worden. Binnen kürzester Zeit verschaffte er dem Papsttum mit Reformankündigungen und Gesten gegenüber Flüchtlingen, Armen und Kranken einen Popularitätsschub über die katholische Kirche hinaus. Franziskus ist der erste Lateinamerikaner überhaupt, der erste Jesuit und der erste Ordensmann seit 167 Jahren auf dem Papstthron. Am Dienstag wird er 77 Jahre alt.

Der Vatikan zeigte sich erfreut. Damit habe eine der bekanntesten Pressestimmen jemanden gewürdigt, der weltweit für religiöse Werte stehe und effektiv Frieden und mehr Gerechtigkeit einfordere, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi am Mittwoch. Allerdings könne die Entscheidung des US-Magazins angesichts der breiten Resonanz und Aufmerksamkeit für Franziskus seit seiner Wahl zum Papst auch nicht verblüffen.

„Der Papst sucht keinen Ruhm und Erfolg“, so Lombardi weiter. Er sehe seinen Dienst vielmehr in der Verkündigung des Evangeliums im Zeichen der Liebe Gottes für alle. „Wenn dies Männer und Frauen anzieht und ihnen Hoffnung gibt, ist der Papst zufrieden.“ Und wenn die Wahl zur „Person des Jahres“ zudem zeige, dass viele diese Botschaft „zumindest implizit“ verstanden hätten, werde ihn das freuen.