Transsexuelles Paar gibt sich das Ja-Wort. Mit der standesamtlichen Hochzeit sei ein Traum wahr geworden, sagte der 26-jährige Taborda, der in vier Wochen ein Mädchen zur Welt bringen soll.

Buenos Aires. In Argentinien hat erstmals ein Bräutigam hochschwanger den Bund der Ehe geschlossen. Alexis Taborda wurde zwar als Frau geboren und hat sich auch keiner Geschlechtsumwandlung unterzogen, wird von den Behörden aber auf eigenen Wunsch als Mann geführt. Auch seine Braut Karen Bruselario kam nicht mit ihrer jetzigen Identität als Frau zur Welt, sondern als Junge. Das Paar, das sich durch das Engagement für die Rechte Transsexueller kennengelernt hatte, heiratete am Freitag (Ortszeit) in Victoria im Nordosten Argentiniens standesamtlich.

Argentinien war 2010 das erste lateinamerikanische Land, das die Homo-Ehe einführte. Zwei Jahre später verabschiedete es ein Gesetz, das es Transsexuellen erlaubt, mit dem Geschlecht geführt zu werden, dem sie sich selbst zugehörig fühlen.

Taborda und Bruselario sind nach eigenen Angaben das erste Hochzeitspaar Transsexueller, die sich beide keiner operativen Geschlechtsumwandlung unterzogen haben. Mit der standesamtlichen Hochzeit sei „ein Traum für uns wahr geworden“, sagte der 26-jährige Taborda, der in vier Wochen ein Mädchen zur Welt bringen soll. Es sei „ein sehr emotionaler Tag“ gewesen.

Das Paar wünscht sich allerdings auch eine kirchliche Hochzeit und hat daher seinen Fall Papst Franziskus bereits in einer E-Mail geschildert. Das Oberhaupt der katholischen Kirche, das wie Taborda und Bruselario aus Argentinien stammt, hat bislang allerdings noch nicht geantwortet.