Einige der Verwundeten schwebten nach Militärangaben vom Mittwoch in Lebensgefahr, nachdem an einer Straße zur Küstenstadt Al-Arisch eine Autobombe explodiert war.

Kairo. Bei einem Anschlag auf einen Militärkonvoi auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel sind am Mittwoch elf Soldaten getötet und 34 weitere verletzt worden. Einige der Verwundeten schwebten nach Militärangaben vom Mittwoch in Lebensgefahr, nachdem an einer Straße zur Küstenstadt Al-Arisch eine Autobombe explodiert war. In der Hauptstadt Kairo warfen Unbekannte einen Sprengsatz auf einen Kontrollposten, wodurch Sicherheitskreisen zufolge vier Polizisten verletzt wurden.

Auf dem Sinai zwischen Suezkanal und Israel hat die Gewalt seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi Anfang Juli deutlich zugenommen. Die Regierung in Kairo macht für die Angriffe auf die Sicherheitskräfte vorwiegend Islamisten verantwortlich. Zu mehreren Anschlägen der jüngsten Vergangenheit bekannten sich Extremisten mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida. Die Beduinenstämme in dem dünn besiedelten Wüstengebiet haben seit langem ein gespanntes Verhältnis zur Zentralregierung, von der sie sich vernachlässigt fühlen.

Der neuerliche Angriff auf einen Kairoer Kontrollposten wurde im nördlichen Stadtteil Abbud verübt. Unter den Verletzten sei auch ein ranghoher Polizist, hieß es aus Sicherheitskreisen.

Am Vorabend war bei neuen Zusammenstößen zwischen Gegnern und Anhängern der ägyptischen Armee in der Hauptstadt mindestens ein Mensch getötet worden. 16 Demonstranten wurden verletzt, als sich die verfeindeten Gruppen auf dem zentralen Tahrir-Platz mit Steinen bewarfen, wie ein Vertreter des Gesundheitsministeriums sagte. Die Polizei löste die Proteste mit gepanzerten Wagen und Tränengas auf.

Nach dem Sturz Mursis am 3. Juli gab es monatelang Straßenkämpfe zwischen dessen Anhängern und Gegnern. Dabei wurden Medizinern zufolge fast tausend Menschen getötet.