Die Jets müssen bei der Wartung repariert werden. Airbus sagt, die Risse beim A380 seien im Stress-Test entdeckt worden. Großaufträge von Emirates und Etihad sichern Arbeitsplätze.

Hamburg. Beim Mega-Jet Airbus A380 sind offenbar wieder Risse aufgetaucht, die überprüft werden müssen. Der Flugzeugbauer müsse einen Großteil seiner A380 überprüfen, berichtet NDR 90,3. Die Risse hätten zwar nur eine Länge von ein paar Millimetern. Sie seien am Rumpf entdeckt worden und am hinteren Ende der Tragflächen. Die europäische Flugsicherheitsagentur EASA schreibe, dass, wenn die Risse nicht beseitigt würden, könne die „strukturelle Integrität“ des Flügels beim A 380 beeinträchtigt werden. Verursacht werden die Risse angeblich durch eine hohe Belastung an der Stelle.

Die Großraumflugzeuge vom Typ A 380 müssen allerdings nicht sofort aus dem Verkehr gezogen werden. Die europäische Luftsicherheitsbehörde schlägt vor, den Fehler spätestens nach rund 4000 Flügen oder 30.000 Flugstunden zu beheben. Im Gespräch mit NDR 90,3 sagte ein Airbus-Sprecher, es handele sich nicht um einen sicherheitsrelevanten Fehler, der zudem bei den üblichen Wartungen beseitigt werden könne. Die Risse seien bei den von Airbus selbst durchgeführten Dauerbelastungstests entdeckt worden.

Betroffen seien die ersten 70 ausgelieferten Maschinen des A 380. Im vergangenen Jahr waren beim A 380 bereits Risse in den Tragflächen entdeckt worden. Anders als jetzt mussten die betroffenen Flugzeuge innerhalb kurzer Zeit repariert werden. Die europäische Flugsicherheitsagentur hatte angeordnet, dass alle Maschinen überprüft werden müssen.

Derweil bescheren die Fluggesellschaften der Golfstaaten Airbus und Boeing mit Rekordbestellungen volle Auftragsbücher. Emirates gab am Wochenende bei der Luftfahrtmesse in Dubai die nach eigenen Angaben größte Bestellung überhaupt ab, und zwar im Wert von 76 Milliarden US-Dollar für den Riesenflieger 777X von Boeing sowie 23 Milliarden US-Dollar für den A380 von Airbus.

Bei Airbus seien auf der Messe insgesamt Bestellungen über mehr als 40 Milliarden Dollar (29,6 Milliarden Euro) eingegangen, sagte ein Unternehmenssprecher in Toulouse. Emirates bestellte vom weltgrößten Passagierflugzeug A380 insgesamt 50 zusätzliche Flieger bei dem europäischen Konzern. Der Chef des Mutterkonzerns EADS, Tom Enders, hatte in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ noch erklärt, dass sich das Flugzeug wegen der Auswirkungen der Wirtschaftskrise „gegenwärtig nicht so gut verkauft“.

Etihad Airways unterschrieb für 87 Maschinen der Airbus-Familie im Wert von 19,1 Milliarden US-Dollar, und für die arabische Fluggesellschaft Qatar Airways wurden fünf Airbus A330-200-Frachtflugzeuge für 1,1 Milliarden Dollar geordert. Der US-Konkurrent Boeing heimste ebenfalls weitere Aufträge von Airlines aus der Golfregion ein. Eithad bestellte nach eigenen Angaben insgesamt Flugzeuge und Triebwerke im Wert von 67 Milliarden US-Dollar, was einen Unternehmensrekord darstellte.

Mit den A380-Aufträgen würden in Deutschland rund 11.000 Arbeitsplätze gesichert, sagte der Airbus-Sprecher. Davon profitiert auch Hamburg sowie die Zulieferer-Industrie in Norddeutschland. Die Emirates-Flotte wächst mit dem Auftrag auf 140 A380, 39 wurden bisher ausgeliefert.