Jeder vierte Deutsche ist eifersüchtig auf das Smartphone des Partners. Ist das Handy wirklich ein Trennungsgrund und verbringen Deutsche zu viel Zeit mit ihrem Lieblingsspielzeug?

München. Beziehungskiller Handy: Für jeden vierten Deutschen ist das Handy des Partners eine größerer Grund zur Eifersucht als ein anderer Mann oder eine andere Frau. Das ergab eine repräsentative Umfrage von TNS Emnid im Auftrag des Energieversorgers Eon. Demnach ist bei den unter 30-Jährigen die Eifersucht am größten: Knapp 40 Prozent der jungen Leute sind vor allem eifersüchtig auf die Zeit, die ihr Partner mit dem technischen Spielzeug verbringt.

Wie viele Paare sich bereits wegen eines Smartphones getrennt haben, hat die Umfrage nicht erfasst. Für die am Mittwoch veröffentlichte Studie wurden 1000 Menschen befragt. Das Ergebnis war nach Angaben von Eon eher ein Zufallsbefund: „Eigentlich ging es in der Umfrage um die Kosten für das Aufladen des Smartphones.“

Im Theaterstück „Der Gott des Gemetzels“ von Yasmina Reza hat der eheliche Streit um das Handy des Partners bereits einige Berühmtheit erlangt: Weil Ehemann Alain ständigt telefoniert anstatt sich um die Probleme der Familie zu kümmern, versenkt Ehefrau Anette das Handy kurzerhand in der Blumenvase und schreit: „Unser Leben wird zerhackt von diesem Handy.“

Das Phämomen wird auch im YouTube-Video „I Forgot My Phone“ auf die Schippe genommen. In einer Szene spielt ein Mann im Bett lieber mit seinem Smartphone, anstatt mit seiner Freundin zu kuscheln. Der Clip, der verschiedene Situationen zeigt, bei denen das Handy schöne Erlebnisse zerstört, ist im Internet inzwischen ein Renner und wurde seit Ende August knapp 30 Millionen Menschen angeschaut.

Jeder fünfte Arbeitnehmer bekommt ein Smartphone gestellt

Nicht gerade förderlich für diesen Beziehungskiller ist die Tatsache, dass immer mehr Beschäftigte von ihrem Arbeitgeber ein geschäftliches Smartphone erhalten. Das zeigt eine repräsentative Aris-Befragung von Arbeitnehmern. Danach gab 2013 jeder Fünfte (20 Prozent) an, ein Smartphone vom Arbeitgeber gestellt zu bekommen.

Im Vergleich zu 2011 ist das ein deutliches Plus. Damals hatte nur jeder Zwölfte (acht Prozent) ein geschäftliches Mobiltelefon. Im Auftrag des Branchenverbands Bitkom wurden 1229 Voll- und Teilzeitbeschäftigte ab 16 Jahren befragt.