Nicht nur bei Wiesenhof, sondern auch in Bio-Betrieben wurde die Hühnerhaltung beanstandet. Elf von 14 Produkten enthielten gesundheitsgefährdende Keime.

Frankfurt/Main. Nach einem aktuellen Test der Zeitschrift „Öko-Test“ enthalten viele frische Hähnchenprodukte gesundheitsgefährdende Keime. Die Zeitschrift ließ 14 Produkte prüfen, darunter vor allem Hähnchenschenkel. Gekauft wurden Eigenmarken der Discounter und Supermärkte, Marken- und Bioprodukte.

Die Tester bewerteten unter anderem die Haltung der Tiere und die Inhaltsstoffe. In elf der 14 geprüften Produkte fanden sie teilweise gesundheitsgefährdende Keime wie Campylobacter oder Salmonellen. Am Ende erhielt nur ein Produkt die Gesamtnote „befriedigend“, drei waren ausreichend, vier mangelhaft und sechs ungenügend.

„Katastrophale Zustände“ seien in der konventionellen Tierhaltung an der Tagesordnung. Dort würden bis zu 20 Hühner auf einem Quadratmeter Stall zusammengesperrt. Sie sähen im Laufe ihres gut 30 Tage kurzes Leben kein Tageslicht.

Die Bio-Tierhaltung sei zwar besser, aber auch noch nicht gut. In ökologischen Betrieben dürften höchstens zehn Hühner pro Quadratmeter Stall gehalten werden. Doch von den Bio-Verbänden bekamen die Tester keine zufriedenstellende Erklärung dafür, warum das Mindestschlachtalter von 81 Tagen für schnell wachsende Rassen nicht auch für langsam wachsende Rassen gelte.

Nach vielen Fleischskandalen der Vergangenheit war auch Wiesenhof nicht bereit zu sagen, von wem die untersuchten Tiere gemästet wurden. Nach ÖKO-TEST-Recherchen seien diese Herden am wenigsten artgerecht gehalten worden.