Einmal Spiele, einmal Quiz, einmal Casting-Show - alle um 20.15 Uhr. Heute treten viele Shows gegeneinander an - mit Beteiligung aus dem Norden.

Wenn sich bei Matthias Opdenhövel am Abend im „Generationen-Duell“ der „Show der unglaublichen Helden“ Promis mit Senioren messen, findet zeitgleich ein weiterer großer Wettkampf der großen Shows auf den Sendern ARD, ZDF und Pro Sieben statt: Gegen das „Generationen-Duell“ schickt das ZDF Johannes B. Kerner ins Rennen. Im neuen Quizformat "Die große Zeitreise-Show" nimmt er seine Zuschauer mit auf eine Frage Tour durch die Geschichte. Doch das ist nicht alles: Auf ProSieben startet ein weiteres Zugpferd ins Rennen „The Voice“. Für die Sender wird es sehr spannend, wer die beste Quote abräumen kann. Für die Zuschauer aus dem Norden ist vor allem die Letzte Sendung spannend, da es einen Teilnehmer aus Bad Oldesloe gibt.

Bei uns erfahren sie schon einmal vorab alles Wissenswerte über die jeweiligen Shows.

„Show der unglaublichen Helden“, ARD:

In der Ausgabe „Generationen-Duell“ stellen sich unter den Leitung von Matthias Opdenhövel zwei Prominente acht gestählten Gegnern aus der Ü-60-Liga. Es handelt sich um Spiele aus den Bereichen Geschick, Sport, mentale Fähigkeiten und Wagemut. Die Teilnehmer sind: Fußball-Gott Willi "Ente" Lippens (67) aus Bottrop. Er brachte es auf 92 Tore in 242 Bundesliga-Spielen, stürmte für den BVB und war noch 1998 Trainer von Rotweiß Essen. Die Bremer Turnerinnen Renate Recknagel (72) und Roswitha Wahl (76) können ihre Meisterschaftstitel schon nicht mehr zählen. Klaus Wolfermann (67) gewann bei den Olympischen Spielen 1972 die Goldmedaille und trägt den Titel "Speerwerfer des Jahrhunderts", Bodybuilderin Ilona Rinas (61) aus Marne hält zwei Europameister- und vier Weltmeistertitel, der Kölner Heinz Weisbarth (78) ist mehrfacher Masters-Weltmeister im Kunst- und Turmspringen, Judoka Klaus Glahn (71) aus Wolfsburg ist mehrfacher Europameister und stand bei zwei Olympischen Spielen auf dem Treppchen. Prof. Eckhard Freise (69) aus Münster hat einen derart gut trainierten Geist, dass er nicht nur die Schach-Großmeister Viktor Kortschnoi und Viswanathan Anand schlug, sondern auch der erste Millionen-Gewinner bei "Wer wird Millionär" wurde.

Sie bekommen Ex-Zehnkämpfer und Olympia-Silbermedaillen-Gewinner Frank Busemann als Trainer an die Seite. Er entscheidet, welcher der beiden Promis in welchem Spiel antritt. Die Promis sind die Sängerin Fernanda Brandao und Schauspieler Hardy Krüger junior. Zu gewinnen gibt es 25.000 Euro.

"Die große Zeitreise-Show", ZDF:

Im Zweiten nimmt Johannes B. Kerner seine Zuschauer mit auf eine Tour durch die Geschichte. Dabei müssen die Rateteams Fragen beantworten und Herausforderungen bewältigen. Vier Prominente stellen sich einer vierköpfigen Familie. Mittelalter, Römer oder Achtziger, Dinosaurier, die Mondlandung - Einspielfilme und Bildeffekte begleiten Kandidaten und Zuschauer auf der virtuellen Reise in die verschiedenen Jahre und Epochen. Dabei werden sie auch immer wieder auf einen ganz besonderen Zeitreisenden treffen: Schauspieler Armin Rohde reist für "Die große Zeitreise-Show" kreuz und quer durch die einzelnen Epochen. Die vier prominenten Gäste sind Schauspieler Hannes Jaenicke, Barbara Wussow, Model Barbara Meier und Ex-Ski-Ass Christian Neureuther. Zu gewinnen gibt es 100.000 Euro.

„The Voice“, ProSieben

Die dritte Staffel der Castingshow für Sänger tritt auf ProSieben gegen die beiden Familien-Shows an. Der Hip-Hop-Musiker Max Herre und der finnische Rocker Samu Haber suchen gemeinsam mit Nena und The BossHoss "The Voice of Germany". In den Blind Auditions heißt es für die Coaches Ohren spitzen, denn sie können die Talente nur anhand ihrer Stimme beurteilen. Zum ersten Mal gibt es in der dritten Staffel auch für die Studiobesucher und die Zuschauer vor dem Bildschirm ein paar echte Blind Auditions. Außerdem gibt es für den Norden ein besonderes Highlight: Einer der Teilnehmer ist Peer Richter, 18 Jahre alt, aus Bad Oldesloe. Singen wird er Mark Forsters „Zu dir“, das er schon in der letzten Runde gesungen hat.

Aufgewachsen ist Peer Richter mit einem Opernsänger als Vater und musikbegeisterten Geschwistern, „da war die Musik irgendwie immer schon da“. Ursprünglich nur als Hobby, für ihn selbst und ein paar Freunde. Neben der Schule schriebt er eigene Lieder, spielte drei Jahre lang Saxofon. Zu Hause produziert er auch elektronische Songs. Seine Stimme war für ihn eher nebensächlich. „Ich höre mich selbst nicht gern“, sagt er. Deshalb hat er auch nie Gesangsunterricht genommen, obschon sein Vater einen Chor leitet. Bei „The Voice of Germany“ steht seine Stimme nun im Mittelpunkt. Zunächst will er sein Fachabitur in Lübeck beenden. Und dann studieren. „Ich träume schon immer davon, Architekt oder Bauingenieur zu werden“. Heute Abend verfolgt Richter mit ein paar Freunden den Auftakt der Castingshow. Dann erfährt auch das Fernsehpublikum, ob der Oldesloer in die nächste Runde kommt.

Wer gewinnt?

Spannend wird es also in jeder der Shows, wer der Gewinner wird, auch welche Show der Quotengewinner des Abends wird, ist noch nicht entschieden. Vor allem darum dürften auch die Gedanken der Moderatoren kreisen. Für Kerner dürfte nicht unwichtig sein, wie seine Sendung ankommt. Markiert sie doch seine Rückkehr zum ZDF, wo er 2009 ausgeschieden war, weil Vertragsverhandlungen scheiterten. Auch der kurze Seitensprung zum Privatsender Sat.1 war nicht von Erfolg gekrönt – vor zwei Jahren trennte man sich. Dennoch sagt er: „Konkurrenzdruck verspüre ich gar nicht. Jeder Abend im TV ist ein bisschen anders. Deshalb gibt es mal glückliche Programmierungen und mal weniger glückliche“, sagt Kerner. Ein wenig aufgeregt werde er vermutlich sein, gibt er zu. Opdenhövel nimmer es sportlich: „Konkurrenz gibt’s ja immer. Ich stehe unter positiver Spannung.“

(mia)