Diana Nyad trotzte den Haien und den Quallen auf der 170 Kilometer langen Strecke. Sie konnte am Ziel kaum sprechen, hatte aber trotzdem eine Botschaft.
Miami. Der spektakuläre Rekordversuch ist geglückt: Die US-Extremsportlerin Diana Nyad hat am späten Montagabend als erster Mensch ohne Haikäfig die Meerenge zwischen Kuba und Florida durchschwommen. „Man darf niemals aufgeben“, sagte Nyad nach ihrer Ankunft an einem Strand von Key West, wo sie von ihren Fans gefeiert wurde.
Die Schwimmerin benötigte 52 Stunden und 54 Minuten, um an das Ziel ihrer Träume zu gelangen. „Ein historischer Moment, der beweist, dass Träume tatsächlich wahr werden“, hieß es auf dem Twitter-Profil der Sportlerin.
Nyad war bereits viermal bei dem Versuch gescheitert, von Kuba zur 170 Kilometer entfernten Küste Floridas zu schwimmen. Nyad sprang am Sonnabend an der Uferpromenade Marina Hemingway in der kubanischen Hauptstadt Havanna ins Wasser. Unterstützt wurde sie von einem 36-köpfigen Begleitteam. Vor ihrem Start hatte die 64-Jährige versichert, dies sei ihr „letzter“ Versuch, um sich ihren „Lebenstraum“ zu erfüllen.
Als einziger Mensch durchschwamm bislang die Australierin Susan Maroney die Meerenge von Florida. Bei dem Rekord im Jahr 1997 war sie 22 Jahre alt. Maroney war damals durch einen Käfig vor Haiangriffen geschützt. Nyad trug lediglich einen Schutzanzug und eine Gesichtsmaske gegen gefährliche Quallen. Neben der sportlichen Herausforderung ging es ihr nach eigenen Angaben um ein politisches Signal. Sie wolle zeigen, dass die USA und Kuba trotz ihrer ideologischen Gegensätze „letztlich nah beieinander“ lägen, erklärte Nyad vor dem Sprung ins Wasser.
Bei der Meeresdurchquerung hatte die Langstreckenschwimmerin mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen. Ihre Zunge und ihre Lippen seien derart angeschwollen, dass ihre Aussprache undeutlich sei, teilten die Ärzte mit, die Nyad auf einem Begleitboot überwachten. Nachts habe sie unter der extremen Kälte gelitten. Ihren letzten Rekord im offenen Meer hatte die Schwimmerin 1979 aufgestellt, als sie die 165 Kilometer lange Strecke zwischen der Bahamas-Inselgruppe Bimini und Florida zurücklegte.
(AFP)