220 Quadratkilometer in der Nähe des Yosemite-Parks werden von den Flammen bedroht. Auch auf Mallorca und in Portugal Brände - dort starb eine Frau.

Fresno. Kalifornien hat wegen eines außer Kontrolle geratenen Waldbrands unmittelbar vor dem Yosemite Nationalpark den Notstand ausgerufen. Das teilte Gouverneur Jerry Brown am Donnerstag mit, nachdem sich die Flammen auf fast 220 Quadratkilometer ausgedehnt hatten. Nur zwei Prozent davon seien unter Kontrolle, teilte die Feuerwehr mit.

2500 Häuser, Hotels und Campingplätze seien bedroht, sagte Forstbehördensprecher Jerry Snyder. Die meisten befänden sich in der Ortschaft Groveland. 450 Feuerwehrleute und einige Löschflugzeuge bekämpften die Flammen, die auch eine Hauptstraße in den Park unpassierbar machten. Im mit rund 260 Häusern besiedelten Gebiet von Pine Mountain Lake gingen Helfer von Tür zu Tür, um die Menschen aufzufordern, ihre Häuser zu verlassen. Die örtlichen Behörden gaben eine Evakuierungsempfehlung für rund tausend weitere Häuser aus.

Der Brand war am Samstag im Stanislaus National Forest ausgebrochen. Inzwischen wurden mehrere Straßen gesperrt. Ein Sprecher des Yosemite Nationalparks bekräftigte jedoch, der Park selbst sei nicht von den Flammen betroffen und bleibe geöffnet. Es gebe keinen Grund für die Menschen, nicht zu kommen. Der Nationalpark ist eine der beliebtesten Touristenaktionen der USA mit rund 15.000 Besuchern pro Tag.

Anwohner klagten indes über den Schaden für den Tourismus. Normalerweise sei es im Sommer voll mit Touristen, sagte Christina Wilkinson, die ein örtliches soziales Netzwerk im Internet betreibt. „Jetzt sind die Straßen leer.“ Eine Gaststättenbetreiberin in Groveland sagte, das Feuer richte großen finanziellen Schaden an.

Das Feuer in der Nähe des Nationalparks ist einer von mehr als 50 Waldbränden, die derzeit im Westen des Landes wüten. Die Forstbehörde teilte mit, ihr gehe im Kampf gegen die Flammen das Geld aus. Daher müssten 600 Millionen Dollar (rund 448 Millionen Euro) in die Löscharbeiten fließen, die bislang für Holzgewinnung, Erholungsprogramme und andere Bereiche bestimmt waren.

Eine Tote bei Einsatz gegen Waldbrände in Portugal

Auch in Portugal wüten schwere Waldbrände: Beim Einsatz ist dort am Donnerstag eine Feuerwehrfrau ums Leben gekommen. Neun weitere Einsatzkräfte wurden verletzt, als sie von Bränden in der zentralen Region Viseu eingekesselt wurden, wie die Rettungskräfte vor Ort portugiesischen Medien sagten.

Die 22-Jährige galt zunächst als vermisst, später bestätigte Einsatzleiter José Bismarck den Tod der jungen Feuerwehrfrau. Einer der neun bei dem Einsatz gegen die Flammen in den Bergen von Caramulo verwundeten Feuerwehrleute wurde schwer verletzt. Die Rettungskräfte seien von den Flammen überrascht und rasch umzingelt worden, sagte Bismarck der Nachrichtenagentur Lusa. Demnach wurden aber keine Wohnhäuser beschädigt.

Die junge Frau gehörte zu einem Team aus der Nähe von Lissabon, das zur Verstärkung nach Viseu gekommen war. Allein dort waren fast 300 Feuerwehrleute und sechs Löschflugzeuge im Einsatz. Dennoch breiteten sich die seit Tagen wütenden Flammen am Nachmittag weiter aus. Auch die nördliche Region Vila Real war stark betroffen. Insgesamt kämpften in dem Land tausend Einsatzkräfte gegen die Flammen. Wegen der Waldbrandgefahr riefen die Behörden in 20 Bezirken die höchste Warnstufe aus.

Unterstützung erhielten die Brandbekämpfer nach Angaben des Zivilschutzes von 230 Löschfahrzeugen und mehreren Hubschraubern. In vielen Ortschaften unterstützten auch Bewohner die Feuerwehr mit bloßen Händen beim Kampf gegen die Flammen und versuchten, mit Wassereimern ausgerüstet ihr Hab und Gut zu retten. Mancherorts fachten starke Winde die Feuer an.

Die Waldbrände in dem unter einer Hitzewelle leidenden Portugal wüten seit dem Wochenende. Seit Jahresanfang wurden bei weiteren Bränden in dem Land schon mehr als 31.000 Hektar zerstört.

Feuer auf Mallorca unter Kontrolle gebracht

Ein Waldbrand auf Mallorca konnte nach Angaben der Behörden am Donnerstagnachmittag unter Kontrolle gebracht werden. Der Grund dafür seien „gute Wetterbedingungen“, erklärte die Regionalregierung. Die Arbeit werde aber noch einige Tage andauern, um die Flammen endgültig zu löschen. Wegen des Brandes waren am Mittwoch 200 Menschen zum Verlassen ihrer Häuser gezwungen gewesen, sie konnten später aber zurückkehren. Das Feuer zerstörte 480 Hektar Land.