Das Sommerbad im Norden der Hauptstadt öffnet vorerst nur für Familien, nachdem Jugendliche den Bademeister bedroht hatten. Streitpunkt war die Schließung der „High-Speed“-Rutsche und des Sprungturms.

Berlin. Der Sommer 2013 liefert Deutschland keinen Problembären, dafür aber offensichtlich ein Problembad: Eine Einrichtung in Berlin hat vorerst junge Badegäste ausgeschlossen, nachdem es wiederholt zu Tumulten unter heranwachsenden Besuchern gekommen ist.

Das Fass zum Überlaufen im Sommerbad im Stadtteil Pankow brachte dabei ein Streit um die „High-Speed“-Wasserrutsche und den Sprungturm zwischen Jugendlichen und dem Bademeister.

Nach Polizeiangaben war die Lage am Freitag eskaliert, als der Turm und die Rutsche wegen Überfüllung gesperrt wurden. Als etwa 50 Jugendliche den Bademeister bedrängten, alarmierte die Leitung des Bades die Beamten, die das Bad schließlich komplett räumen ließen.

Weitere Konsequenz: „Heute Familientag“ hieß es am Sonnabend auf einem handschriftlichen Plakat am Eingang des Bads an der Wolfshagener Straße. Letztlich dehnte der Betreiber den Ausschluss einzelner junger Männer auf das ganze Wochenende aus.

„Es werden vor allem Gruppen von testosteronüberschwemmten Jungmännern nicht hineingelassen“, erklärte Matthias Oloew von den zuständigen Berliner Bäder-Betrieben.

Der Sprungturm und die große Rutsche blieben komplett geschlossen, „um Familien insbesondere mit kleineren Kindern ein ungetrübtes Badevergnügen zu gewährleisten“ - so die offizielle Begründung. Zudem wolle man lange Wartezeiten an den Kassen vermeiden.

Nicht die ersten Tumulte in Pankow

Im Pankower Freibad hatte es bereits vor einer Woche erste Tumulte gegeben. Nach den neuerlichen Streits am Freitag schickten die Bäder-Betriebe daher zusätzliche Sicherheitskräfte in einige Einrichtungen.

Um bei Temperaturen von 35 Grad für den großen Ansturm gewappnet zu sein, hatten die Bäder-Betriebe zudem die Öffnungszeiten zweier Hallenbäder in Lankwitz und im Märkischen Viertel verkürzt.

So sollte mehr Personal in den Freibädern zur Verfügung stehen. Zur Vermeidung von Wartezeiten wurde den Badegästen zudem die Möglichkeit eingeräumt, Eintrittskarten für die Freibäder an den Kassen der Hallenbäder zu kaufen.