Verbraucher können auf einer Plattform selbst überprüfen, ob die Versprechungen der Provider wie Telekom, Kabel Deutschland oder 1&1 stimmen.

Berlin/Bonn. Ist das schnelle Surfen überall in Deutschland angekommen? Ob Internetanschlüsse Daten so schnell übertragen, wie Anbieter versprechen, will die Bundesnetzagentur nun mit einer weiteren Studie überprüfen. Bis zum Jahresende können Kunden über die Internetseite www.Initiative-Netzqualitaet.de testen, wie schnell ihr Breitbandbandanschluss ist, teilte die Agentur mit. Die Ergebnisse sollen im kommenden Jahr veröffentlicht werden.

Anfang des Jahres fand die Netzagentur in einer ersten Studie heraus, dass Daten oft langsamer übertragen werden, als die von Internet-Anbietern beworbene Maximalgeschwindigkeit die Kunden glauben lässt. Vor allem der Deutschen Telekomwurde eine Drosselung der Geschwindigkeit vorgeworfen. Die Telekom zeigte sich verwundert. Die Volumenbegrenzung sei vom Jahr 2016 an vorgesehen.

EU-Kommissarin Neelie Kroes hatte angekündigt, die Gleichbehandlung von Inhalten im Internet aufzugeben. Daten sollen auch unterschiedlich schnell im Netz übertragen werden können. Dagegen kritisierten deutsche Politiker und Blogger die Pläne aus Brüssel. Die Netzneutralität sei in Gefahr. Zu dieser Netzneutralität gehört, dass im Internet keine Daten bevorzugt oder schneller als andere übertragen werden dürfen.

Das Vertrauen der deutschen Internetuser hat vor allem wegen der Spähaffäre um ausländische Geheimdienste gelitten. Deutlich mehr als die Hälfte (58 Prozent) der Nutzer vertraut Staat und Behörden in diesem Punkt wenig oder überhaupt nicht, wie aus einer Umfrage des Hightech-Verbandes Bitkom hervorgeht.

Nur rund ein Drittel (34 Prozent) der Befragten bringt den Behörden starkes oder sehr starkes Vertrauen entgegen. Vor zwei Jahren waren es dagegen noch mehr als die Hälfte (52 Prozent) gewesen, lediglich 40 Prozent hatten damals ein weniger starkes oder überhaupt kein Vertrauen. Der Anteil derjenigen, die staatlichen Stellen überhaupt nicht vertrauen, stieg deutlich von elf auf 20 Prozent.

Zwei Drittel (66 Prozent) der Befragten nahmen der Umfrage zufolge an, dass ihre Daten im Netz eher (39 Prozent) oder völlig (27 Prozent) unsicher sind. Vor zwei Jahren hatte nur etwas mehr als die Hälfte der Internetnutzer (55 Prozent) Sorgen um ihre Daten.

Auch das Vertrauen in den Umgang der Wirtschaft mit persönlichen Daten nahm ab. Nur rund ein Drittel (34 Prozent) der Internetnutzer hat starkes oder sehr starkes Vertrauen in die Unternehmen. Vor zwei Jahren waren es noch 41 Prozent gewesen.