Großbritannien wartet weiter gespannt auf das Baby von Prinz William und Herzogin Kate. Williams Stiefmutter hat nun verraten, dass das Baby Ende dieser Woche das Licht der Welt erblicken soll. Fußball-Star Beckham hat zudem einen Namensvorschlag.

London. Zwei Tage nach dem von Boulevardmedien errechneten Geburtstermin lässt das Baby von Prinz William (31) und Herzogin Kate (31) weiter auf sich warten. Williams Stiefmutter Camilla hat nun verraten, dass das Baby wahrscheinlich Ende dieser Woche das Licht der Welt erblicken soll.

Boulevardzeitungen hatten auf den 13. Juli als Geburtstermin getippt. Bei den Buchmachern gab es am Montag weiterhin die meisten Einsätze auf eine Geburt in den kommenden Tagen. Der Palast hat angekündigt, eine Mitteilung herauszugeben, sobald Kate im Krankenhaus ist. Die Geburt soll dann ebenfalls öffentlich verkündet werden.

Fußballstar David Beckham (38) schlug derweil einen Namen für das Kind vor, falls es ein Junge werden sollte: „David ist doch ziemlich gut“, sagte er dem Sender Sky News.

William und Kate hatten erklärt, sie wüssten das Geschlecht des Kindes noch nicht. Beckham, der selber Vater von vier Kindern ist, ist mit Prinz William befreundet und war auch auf dessen Hochzeit eingeladen. „Sie werden wundervolle Eltern sein, denn sie lieben Kinder“, sagte der Brite. „Wir haben William alle dabei zugeschaut, wie er von einem Jungen zu einem unglaublichen Gentleman herangewachsen ist. Für das Vatersein ist das sehr wichtig.“

Baby mit „hellblauem“ Blut – bürgerlicher Einfluss bei den Royals

Die Vorzeichen stehen diesmal ein wenig anders als damals, vor 31 Jahren, als mit Prinz William der erste Sohn von Kronprinz Charles das Licht der Welt erblickte. Erstmals seit Jahrhunderten wird – wenn alles gut geht – bürgerliches Blut eine echte Chance auf den Thron von Großbritannien bekommen. Kate Middleton ist die erste Frau eines künftigen Thronfolgers seit langer, langer Zeit, in deren Adern kein blaues Blut fließt.

Die britischen Royals, denen untereinander eine gewisse Ähnlichkeit im Äußeren nachgesagt wird, und von denen einige Familienmitglieder in der Geschichte von der Bluter-Krankheit betroffen waren, bekommen eine Auffrischung im Gen-Pool.

Ein erster äußerlicher Hinweis darauf könnte sein, dass das Baby nicht so blass ist, wie die meisten Windsors, meinte der Genforscher Anand Saggar von der genetischen Abteilung der St. Georges Hospital Medical School in London, kürzlich in einem Fernsehinterview. „Kates Haut hat mehr einen Olivton – das Baby wird dann irgendwo dazwischen liegen.“

Wer auch immer solche Vorab-Betrachtungen ernst zu nehmen gedenkt: Die Tatsache, dass eine Bürgerliche den Menschen zur Welt bringt, der wohl in mehreren Jahrzehnten auf dem Thron Platz nehmen wird, liefert in Großbritannien Diskussionsstoff.

So stellen Zeitungen offen die Frage, ob es denn gut sei, wenn der künftige Monarch seine ersten Lebenswochen in einem bürgerlichen Zuhause verbringe – auch wenn das Anwesen der Middletons im beschaulichen Örtchen Bucklebury fast fünf Millionen Pfund wert ist und vermutlich in einem deutlich besseren Zustand, als der zum Teil asbestverseuchte Kensington Palast. Den lässt Familie Windsor im Moment für eine Million Pfund kindertauglich machen – mit Beseitigung von Asbest und umfassender Renovierung.

Kate stammt aus einer ehrgeizigen Aufsteigerfamilie. Ihre Mutter Carole soll die Abiturientin Kate überredet haben, ihre Entscheidung für eine Universität nochmals umzuwerfen. Die frühere Stewardess hatte damals wohl erfahren, dass Prinz William die St.-Andrews-Universität in Schottland besuchte, wie der „Spectator“ einst enthüllte.

Die Vorfahren mütterlicherseits waren Bergarbeiter. Carole und Michael Middleton hatten es geschafft, aus recht bescheidenen Anfängen mit viel Fleiß und Ehrgeiz ein Millionen-Unternehmen in der Partybranche aufzubauen – ein ehrbarer Stammbaum, vergleicht man ihn mit den Mördern und Ehebrechern, deren Antlitze bei den Royals in der Ahnengalerie stehen.

Ein Gedanke, der womöglich auch der ebenso als fleißig und pflichtbewusst beschriebenen Queen nicht ganz fremd ist. Elizabeth II., 87 Jahre alte Chefin der Windsors, hat die Middletons nach Beobachtung von Höflingen überraschend schnell ins Herz geschlossen.

Familie Middleton hat jetzt schon mehr Rechte in der königlichen Großfamilie als der eine oder andere Adelige. So hatten die künftigen Großeltern des Royal Babys etwa das Vergnügen, beim königlichen Pferderennen Royal Ascot hinter der Queen in der Kutsche ums Oval fahren zu dürfen. Zum Diamantenen Thronjubiläum der Königin im vergangenen Jahr wurden sie zur Schiffspartie auf die Themse geladen, bei der Jagd auf dem schottischen Sommersitz in Balmoral waren sie ebenfalls schon dabei.

Das „hellblaue“ Blut des Neuankömmlings wird dennoch erstmal lange warten müssen, bis es Nummer eins im Königreich wird. Die Uroma Queen Elizabeth ist mit ihren 87 Jahren kerngesund – ein Abdanken ist in der britischen Monarchie nicht vorgesehen. Anschließend wird nach bisherigem Stand Großvater Charles den Thron besteigen, danach Vater William.

Immerhin haben die beiden britischen Parlamentskammern inzwischen für Rechtssicherheit gesorgt. Der Neuankömmling hat auch dann Anspruch auf den Thron, wenn es ein Mädchen wird. Und kann nicht mehr - wie früher – von einem jüngeren Bruder überholt worden. Ein weiterer Modernitätsschub bei den Royals.