Dieser Sexualkundeunterricht war zu aufregend: Am Gymnasium Remigianum im Münsterland sind sechs Schüler einer sechsten Klasse nahezu kollabiert, als sie Bilder von Geschlechtsteilen beschriften mussten.

Borken. Möglicherweise wurde in diesem Fall eine der pädagogischen Richtlinien des Borkener Gymnasiums Remigianum (“vielfältiges und ausgeglichenes Unterrichtsangebot“) dem Lehrer und mehreren Schülern einer sechsten Klasse zum Verhängnis: Weil sie Bilder von Geschlechtsorganen beschriften mussten, kippten im Biologieunterricht an der Schule im Münsterland reihenweise Pennäler um.

Insgesamt seien während der Sexualkunde am Donnerstag sechs Schüler im Alter von elf und zwölf Jahren umgefallen, wie ein Polizeisprecher sagte, der jedoch einschränkte: „Eigentlich ist nichts passiert.“ Alle Kinder seien unverletzt.

Dennoch musste zunächst der Notarzt anrücken, nachdem das erste Kind mit Kreislaufproblemen umgekippt war und es in der Folge zu einer Kettenreaktion gekommen war.

Ein Kind habe hyperventiliert, dann sei das nächste Kind in Stress geraten, als dann auch noch der Notarzt kam, sei das nächste Kind beinahe kollabiert. So richtig erklären kann sich niemand den Vorgang.

„Ganz normale Zeichnungen“

„Die Zeichnungen waren ganz normal, nicht erschreckend, wie solche Bilder halt sind“, so die Auskunft der Polizei. Um der Sache auf den Grund zu gehen, wurde einem Kind Blut für eine Laboruntersuchung abgenommen.

Remigianum - der Name des größten Gymnasiums in Borken - leitet sich im Übrigen vom lateinischen Nomen „remigius“ ab, was zu Deutsch so viel bedeutet wie „Heilmittel“ oder „Rettung der Seele“.

Bleibt für die Schüler zu hoffen, dass von dem Vorfall tatsächlich niemand bleibenden Schaden davontragen wird. Die Schulleiterin bezweifelt jedenfalls ein Zusammenhang der Beinahe-Zusammenbrüche mit dem Sexualkundeunterricht.