Ein weiterer Amoklauf erschüttert die USA: In Santa Monica im Bundesstaat Kalifornien hat ein Mann mindestens vier Menschen erschossen. Er wurde anschließend von der Polizei getötet. Zur Tatzeitpunkt befand sich Präsident Obama in der Stadt.

Santa Monica. Eine Bluttat erschüttert erneut die USA: Ein Amokläufer hat im Bundesstaat Kalifornien mindestens vier Menschen erschossen, ehe er selbst von der Polizei getötet wurde. Fünf weitere Menschen seien verletzt worden, eine Frau schwer, teilte die Polizei mit. Der ganz in schwarz gekleidete und mit einer schusssicheren Weste ausgestattete Mann habe am Freitag an mehreren Stellen der Stadt um sich gefeuert und sei dann von Polizisten in der Bibliothek einer Universität erschossen worden. Das Motiv des Täters, der als 25 bis 30 Jahre alt beschrieben wurde, war zunächst unklar. Zum Tatzeitpunkt befand sich US-Präsident Barack Obama in der nahe Los Angeles gelegenen Stadt.

Der Amoklauf begann den Angaben zufolge in einem Haus in der Stadt. Dort habe der Mann zwei Menschen erschossen und dann das Gebäude in Brand gesteckt. Der Zeitung „Los Angeles Times“ zufolge vermuten die Ermittler, dass es sich dabei um den Vater und den Bruder des Täters handelt. Der Polizei zufolge zwang der Täter dann eine Autofahrerin, ihn zum College zu fahren. Während der Fahrt habe er auf einen öffentlichen Nahverkehrsbus gefeuert und drei Menschen verletzt. Auf dem Hochschul-Campus tötete er dann zwei weitere Menschen, bevor er bei einem Schusswechsel mit der Polizei ums Leben kam. Ein anderer Mann wurde nach der Tat in der Nähe der Hochschule festgenommen, wenig später aber wieder freigelassen.

Eine Augenzeugin schilderte, wie der Täter auf offener Straße auf eine Autofahrerin schoss. „Da stand ein Mann auf der Straße vor meinem Haus, in voller Kampfmontur, mit einem Munitionsgürtel und einer halbautomatischen Sturmwaffe“, sagte Gerry Cunningham dem Fernsehsender KTLA 5. Er sei mit gezogener Waffe zu einer Kreuzung gegangen und als eine Autofahrerin nicht sofort seinem Befehl folgte, „schoss er drei- oder viermal aus nächster Nähe auf sie“.

Wegen des Amoklaufs wurden alle Schulen und andere Bildungseinrichtungen in Santa Monica geschlossen. Zur Tatzeit hielt sich Präsident Obama zu einer Spendenveranstaltung seiner Demokratischen Partei in der am Pazifik gelegenen und bei Prominenten beliebten Stadt auf. Er war allerdings nach Polizeiangaben mehrere Kilometer von den verschiedenen Tatorten entfernt. Er verließ die Stadt nach einer Ansprache, um den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zu treffen. Den Behörden zufolge stand die Tat aber nicht damit in einem Zusammenhang.

In den USA kommt es immer wieder zu blutigen Amokläufen, die jedes Mal eine Waffen-Debatte auslösen. Eine strikte Verschärfung der Regeln zum Kauf von Waffen ist bisher aber nicht zustande gekommen.