Deutsche Badegewässer sind in Sachen Sauberkeit und Hygiene ausgezeichnet. Fast vier von fünf Badestellen im Norden erzielen hervorragende Werte. Nur drei Badeorte fallen durch.

Brüssel/Berlin. Die deutschen Badegewässer haben in Sachen Sauberkeit und Hygiene erneut Spitzenwerte bekommen. Das geht aus einem am Dienstag vorgestellten EU-Bericht hervor. Dabei fielen die Ergebnisse für Seen, Flüsse, sowie Nord- und Ostsee noch besser aus als in den Jahren zuvor. 2295 Badestellen in der Bundesrepublik wurden untersucht, 88,1 Prozent erhielten ausgezeichnete Werte. Untersucht wurden die Gewässer 2012, der Bericht gilt als Empfehlung für Badestellen in dieser Saison.

Deutschland liegt dabei klar über dem EU-Durchschnitt (78 Prozent). Nur acht Badestellen erreichten die Mindestwerte nicht, darunter zwei an der Nordsee in Niedersachsen (Badestelle an der Bohrinsel Dyksterhusen, Freibad an der Ems in Jemgum) und eine an der Ostseeküste in Schleswig-Holstein (Badestelle Götheby an der Schlei). Die anderen fünf Fälle mit schlechter Qualität liegen in Binnengewässern in Berlin (Kleine Badewiese, Unterhavel), Baden-Württemberg (Buchhorner See in Pfedelbach und das Strandbad Eriskirch), Nordrhein-Westfalen (Blausteinsee) und dem Saarland (Badestelle am Campingplatz Siersburg in Rehlingen-Siersburg). Untersucht wurden insgesamt 31 Flüsse, 1898 Seen und 366 Küstengewässer.

Fast vier von fünf Badestellen an Nord- und Ostsee erzielten hervorragende Werte, das sind rund vier Prozent mehr als im Vorjahr. Die Binnengewässer erreichten zu fast 90 Prozent hervorragende Werte.

„Es ist ermutigend zu sehen, wie sich die Qualität der europäischen Badegewässer kontinuierlich verbessert. Aber es bleibt noch viel zu tun, bis alle unsere Gewässer Trinkwasser- und Badegewässerqualität haben und unsere aquatischen Ökosysteme gesund sind“, sagte EU-Umweltkommissar Janez Potocnik bei der Vorstellung des Berichts.

Spitzenreiter bei sauberen Badeorten sind Luxemburg und Zypern. Dort erreichten alle getesteten Stellen eine ausgezeichnete Wasserqualität. Darauf folgen Malta (97 Prozent), Kroatien (95 Prozent) und Griechenland (93 Prozent). Schlusslichter sind Belgien (12 Prozent), die Niederlande (7 Prozent) und Großbritannien (6 Prozent).

Die Europäische Umweltagentur (EUA) trägt jährlich die Badegewässerdaten von mehr als 22.000 Standorten zusammen, davon mehr als zwei Drittel Küstengebiete. Für den diesjährigen Bericht haben alle 27 EU-Mitgliedstaaten sowie Kroatien und die Schweiz die Badegewässerqualität überwacht und gemeldet. Gemessen wird unter anderem die bakterielle Belastung durch Abwässer und Tierhaltung.