Gegen Iñaki Urdangarín laufen Ermittlungen wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder. Der Geschäftsmann will jetzt offenbar zum Handball zurückkehren und als Trainer in Katar arbeiten.

Madrid. Der wegen Korruption verdächtigte Schwiegersohn des spanischen Königs Juan Carlos erwägt Medienberichten zufolge einen beruflichen Neustart in Katar. Der ehemalige Handballprofi Iñaki Urdangarín, der in den vergangenen Jahren als Geschäftsmann tätig war, habe angeboten, als Co-Trainer die katarische Handball-Nationalmannschaft zu betreuen, berichteten die Zeitungen „La Vanguardia“ und „ABC“ und der Radiosender Cadena Cope am Montag.

Valerio Rivera, der das spanische Handball-Team im Januar zum Weltmeistetitel führte, habe ein Angebot mit einem Jahresgehalt von 800.000 Euro aus Katar erhalten, berichtete „ABC“. „La Vanguardia“ berichtete, Urdangarín habe sich bereit erklärt, mit Rivera zusammenzuarbeiten, wenn dieser das Angebot aus dem Emirat annehme.

Der Fernsehsender TV3 aus Katalonien, wo Urdangarín zusammen mit der Infantin Cristina lebt, berichtete ebenfalls von Plänen im Bereich Handball in Katar. Allerdings hieß es in dem Bericht, der 45-Jährige solle für den Handballsport werben und die Handball-Weltmeisterschaft 2015 in Katar organisieren.

Gegen Urdangarín laufen Ermittlungen wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder. Er und sein früherer Geschäftspartner Diego Torres stehen im Verdacht, über eine gemeinnützige Stiftung Finanzmittel der Regionalregierungen auf den Balearen und in Valencia in Millionenhöhe veruntreut zu haben. Den beiden wird auch Steuerbetrug vorgeworfen.

Die Tochter von König Juan Carlos und Königin Sofia soll ebenfalls vor Gericht in Palma de Mallorca in der Korruptionsaffäre aussagen. Die 47-Jährige werde als „Verdächtige“ befragt, hieß es. Medien hatten zuletzt Dokumente veröffentlicht, wonach Prinzessin Cristina von den Machenschaften ihres Mannes wusste. Cristina und ihr Mann hatten sich 1996 bei den Olympischen Spielen in Atlanta kennengelernt, wo Urdangarín als Spieler der spanischen Handballnationalmannschaft die Bronzemedaille holte.