Die Ratte habe möglicherweise einen Kurzschluss verursacht, wodurch die Stromversorgung für insgesamt neun Anlagen in der Atomruine ausgefallen war, hieß es in der Erklärung des Betreibers Tepco.

Tokio. Eine Ratte hat möglicherweise den Stromausfall in Japans havariertem Atomkraftwerk Fukushima ausgelöst, durch den vorübergehend die Kühlsysteme mehrerer Abklingbecken lahmgelegt worden waren. An einer provisorischen Schaltanlage seien Brandspuren und in der Nähe ein totes Tier gefunden worden, das wie eine Ratte aussehe, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf den Betreiberkonzern Tepco.

Das letzte von vier Kühlsystemen für die Abklingbecken mit abgebrannten Brennstäben habe in der Nacht zum Mittwoch wieder in Betrieb genommen werden können, versicherte Tepco. Die Wasserzufuhr zur Kühlung der beschädigten Reaktoren Nummer eins bis drei war von dem Stromausfall nicht beeinträchtigt worden. In diesen Reaktoren war es in Folge des Erdbebens und Tsunamis vom 11. März 2011 zu Kernschmelzen gekommen.

Die Ratte habe möglicherweise einen Kurzschluss verursacht, wodurch die Stromversorgung für insgesamt neun Anlagen in der Atomruine ausgefallen war, hieß es. Infolgedessen war die Temperatur in den Abklingbecken bis Mittwoch um etwa ein bis sechs Grad im Vergleich zur Zeit vor dem Stromausfall gestiegen, teilte Tepco weiter mit. Es werde mehrere Tage dauern, bis die Temperatur wieder normal sei.

In dem Atomkraftwerk im Nordosten Japans war es infolge eines verheerenden Erdbebens und eines Tsunamis am 11. März 2011 in einigen Reaktoren zur Kernschmelze gekommen. Es war das folgenschwerste Atomunglück seit dem Unfall von Tschernobyl im Jahr 1986.