Mit gezielten Schüssen hat ein 42 Jahre alter Arbeiter in einer Schweizer Holzfabrik zwei Kollegen getötet und sieben weitere verletzt. Das Motiv für den Amoklauf ist bislang noch unklar.

Genf. Bei einem Amoklauf in einer Holzfirma im Schweizer Kanton Luzern sind am Mittwoch drei Menschen getötet worden, unter ihnen auch der Schütze. Sieben Mitarbeiter wurden verletzt, sechs von ihnen schwer, wie die Kantonalspolizei mitteilte. Der 42-jährige Täter arbeitete demnach mehr als zehn Jahre für die Firma Kronospan in der Gemeinde Menznau, sein Motiv war zunächst jedoch unklar.

Der Vorfall ereignete sich laut Polizei gegen 09.00 Uhr im Bereich der Werkstatt, einem Flur zur Betriebskantine sowie in der Kantine selbst. Der Mann schoss demnach gezielt auf seine Opfer. Nach Angaben der Firmen-Leitung galt der Täter als ruhig und unauffällig.

Kronospan fertigt Holzprodukte wie etwa Spanplatten an. Mit rund 400 Mitarbeitern ist der Betrieb ein wichtiger Arbeitgeber der Gemeinde Menznau und der Region. Nach Informationen der Lokalzeitung „Willisauer Bote“ hatte er jedoch kürzlich angekündigt, die Produktion wegen der schlechten Holzernte zurückzufahren. Menznaus Bürgermeister Adrian Duss sprach von einer „Tragödie“ für seine Gemeinde.

In der Schweiz befinden sich viele Gewehre in Privatbesitz, da die Armee auf zahlreiche Reservisten zurückgreift. Zuletzt erschoss im Januar ein 33-Jähriger in dem Walliser Dorf Daillon in einem Familienstreit drei Frauen und verletzte zwei Männer schwer. Der blutigste Vorfall in jüngerer Zeit ereignete sich im September 2001 im Regionalparlament von Zug: Damals erschoss ein 57-Jähriger aus Wut über die Behörden 14 Menschen, bevor er sich selbst tötete.