Explosion erschüttert Wolkenkratzer des Ölkonzerns Pemex kurz vor Feierabend in Mexiko-Stadt. Mindestens 33 Tote und 121 Verletzte.

Mexiko-Stadt. Mexiko-Stadt, 15.45 Uhr, eine Überwachungskamera zeichnet die Tragödie auf: Das Gebäude B2 des staatlichen mexikanischen Ölkonzerns Pemex leuchtet plötzlich hell auf. Eine heftige Explosion im Keller erschüttert das Hochhaus. Auf den Bildern wirkt es, als habe ihre Wucht das zehnstöckige Haus für einen kurzen Moment vom Boden angehoben. Dann wird es dunkel im B2-Tower, der Strom fällt aus, Menschen schreien.

„Wir dachten zuerst, dass es ein Erdbeben ist“, berichtet eine Überlebende. Erdstöße habe sie in ihrer Heimat Mexiko-Stadt schon oft erlebt. Doch diesmal ist es anders. „Es gab eine dumpfe Explosion“, erzählt die Mitarbeiterin. „Sie war sehr stark.“ Dann habe sich das Gebäude bewegt.

Wenige Sekunden vorher schien alles wie immer zu sein. Es ist Nachmittag, einige Mitarbeiter von Petróleos Mexicanos waren gerade beim Essen, andere wollten sich auf den Heimweg machen. Dann passiert es. Ein Mann, der unter den Trümmern eingeschlossen ist, ruft seine Mutter an, um ihr zu sagen, dass er lebt. Andere Angehörige von Pemex-Mitarbeitern warten vergebens auf Lebenszeichen. Sie eilen zur Unglücksstelle. Ihre Gesichter sind voller Ernst und Sorge.

Um sie herum herrscht Chaos: Zerstörte Fassaden, Glasscherben, Krankenwagen, Helikopter und Rettungskräfte, die mit Spürhunden nach weiteren Überlebenden suchen. Mitarbeiter schieben verletzte Kollegen in Bürostühlen die Straße entlang. Die Helfer tragen Helme und Mundschutz, um sich vor herabstürzenden Trümmern und Staub zu schützen. Die traurige Bilanz lautet: mindestens 33 Tote und 121 Verletzte.

Am frühen Abend haben sich Journalisten rund um den Gebäudekomplex versammelt. Überlebende berichten ihnen unter Tränen, was geschehen ist. Nicht im 54-stöckigen Hauptturm des Unternehmens, sondern im Nebengebäude hatte sich die Explosion ereignet. Der ganze Komplex wurde evakuiert und die Straßen der Umgebung gesperrt.

Wie es zu dieser verheerenden Explosion kam, blieb zunächst unklar. Pemex-Quellen brachten eine mögliche Überhitzung der Klimaanlage ins Spiel. Der Generaldirektor des Konzerns, Emilio Lozoya, sprach vom Anschein eines Unfalls. Der Präsident des immer wieder von Gewalt heimgesuchten Landes, Enrique Peña Nieto, warnte bei einem Besuch des Unglücksorts vor Spekulationen über die Ursache. „Lasst uns auf die Gutachten warten“, sagte er.