Für Thomas Klischan, Hauptgeschäftsführer von Nordmetall, spielt der Anlass seiner Rede eine große Rolle. So sei eine Ansprache vor der Gewerkschaft etwas ganz anderes als die Rede, die er diesen Sonntag beim Neujahrsempfang im St. Pauli Theater halten wird. Nordmetall stiftet den während der Veranstaltung zu vergebenden Ulrich-Wildgruber-Preis. "Da ist die Stimmung natürlich schon von vornherein sehr positiv", sagt Klischan. Die Idee für das Thema seiner Rede in diesem Jahr kam ihm während einer Autofahrt von Schwerin nach Hamburg. Als er angekommen war, musste Klischan die Sätze sofort aufschreiben. "Sonst kommt man später nicht mehr drauf." Ist die Rede fertig, hält er sie oft vor der Familie oder vor seinem Pressesprecher. "Ich bin da nicht beratungsresistent."

Meistens verwendet der routinierte Redner nur Zettel mit Stichworten. So kann er flexibel reagieren, wenn das Publikum ihm Interesse oder Langeweile signalisiert, und einen Aspekt länger ausführen oder Teile überspringen. Im St. Pauli Theater wird das dieses Wochenende jedoch nicht möglich sein, da wegen der Bühnenbeleuchtung das Publikum kaum zu sehen sein wird. "Aber das ist auch ein bisschen der besondere Reiz." Das Allerwichtigste, um eine gute Rede zu halten? Wissen. "Sicherheit im Thema ist die Grundvoraussetzung."