Die heute 60 Jahre alte Tochter klagt ihren 1991 verstorbenen Vater Klaus an. Er soll sie 14 Jahre lang sexuell missbraucht haben.

Berlin. Schauspieler Klaus Kinski soll laut einem Bericht des "Sterns" seine älteste Tochter Pola, 60, jahrelang missbraucht haben. "Er war einfach ein Kinderschänder", sagte sie dem Magazin. Ihr Vater habe ihr gesagt, das sei ganz natürlich. "Überall auf der Welt würden Väter das mit ihren Töchtern machen", sagte die Tochter Kinskis, die ebenfalls Schauspielerin war und jetzt ihre Kindheit in dem Buch "Kindermund" (Insel Verlag) schildert.

Klaus Kinski, der 1991 starb, galt als Schauspiel-Genie, war aber auch als Exzentriker und aufbrausender Egomane verrufen. Er war ein gefeierter Sänger und beneideter Buchautor, aber auch ein Mann, der schlecht mit anderen umgehen konnte und oft von Wutausbrüchen begleitet wurde. Jetzt kommt zu all den Skandalgeschichten eine weitere, erschütternde. Seine erstgeborene Tochter beschuldigt ihren Vater, sie vom fünften bis zum 19. Lebensjahr missbraucht zu haben. Klaus Kinski soll Pola geschlagen, vergewaltigt, angebrüllt, dann wieder mit Geschenken und Küssen überhäuft haben.

"Er leistete sich ein kleines Sexualobjekt, das er auf Seidenkissen bettete", sagte sie dem "Stern". Und: "Er hat sich über alles hinweggesetzt. Auch darüber, dass ich mich oft gewehrt habe und gesagt habe: ,Ich will nicht.' Das war ihm egal. Er hat sich einfach genommen, was er wollte." Da sie "seine Zuwendung so nötig gebraucht habe wie die Luft zum Atmen, habe ich das in Kauf genommen". Ihr Vater habe ihr eindringlich gesagt, sie dürfe mit niemandem darüber reden. Seine Geschenke bezeichnete sie als "Hurenlohn".

Polas Mutter Gislinde Kühlbeck hatte er in München beim Karneval kennengelernt und 1952 geheiratet. Die Künstlerin verließ Kinski aber bald, das Kind blieb bei ihr, lebte später aber beim Vater in Berlin, Rom, Madrid.

Auch Kinskis zweite Tochter Nastassja ("Tatort: Reifezeugnis"), 51, ließ kein gutes Haar an Kinski. "Mein Vater hat eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Er hat die meisten um sich herum immer nur verletzt", sagte sie 2001. Auf die Frage, wie sie den zehnten Todestag ihres Vaters begehe, lautete die Antwort: "Gar nicht."