Mehr als 100 Buschbrände wüten in dem Land. Alle Nationalparks wurden geschlossen und die Alarmstufe auf das höchste Niveau heraufgestuft.

Canberra. In Australien haben die schlimmsten Buschbrände seit Jahren einen Höhepunkt erreicht. Todesopfer und größere Schäden wurden zuhnächst aber nicht bekannt. Die Feuerwehr war im Einsatz gegen Hunderte von Bränden, die von der extremen Hitze und den kräftigen Winden immer wieder angefacht wurden. Im Südosten des Landes mussten Hunderte Menschen ihre Häuser verlassen. Zahlreiche Menschen wurden vermisst. Die Temperaturen kletterten auf mehr als 45 Grad. Die Wetterbehörden mussten ihre Messskala nun sogar um zwei Farbkategorien erweitern, um den erwarteten Temperaturanstieg abbilden zu können. Die Einsatzkräfte hoffen nun auf eine kurzzeitige Entspannung, denn es wird mit vorübergehenden Temperaturabfall um rund 20 Grad gerechnet. Bis Montag allerdings sollen sie im Landesinneren wieder deutlich steigen – auf bis zu 54 Grad.

Die Feuer wüteten in fünf von sechs Bundesstaaten. In dem zu Australien gehörenden Inselstaat Tasmanien wurden zahlreiche Häuser zerstört. Allein am Dienstag gerieten 40 Brände außer Kontrolle. Im bevölkerungsreichsten Bundesstaat New South Wales wurden fünf Regionen zum Katastrophengebiet erklärt. Hier können die Einsatzkräfte die Brände nicht in den Griff bekommen. Die Menschen sind angewiesen, ihre Häuser zu verlassen.

In Sydney, der größten Stadt des Landes, strömten Tausende Menschen bei Temperaturen von 41,8 Grad an den Strand. Die größte Autobahn des Landes zwischen Sydney und Melbourne war kurzzeitig wegen der Brände unterbrochen. „Die Hitze ist so intensiv, dass der Teer auf der Straße anfängt zu schmelzen und an meinen Schuhen haftet“, sagte ein Australier.

Die Umstände wecken Erinnerungen an das Jahr 2009: Damals waren am sogenannten „Schwarzen Samstag“ bei Buschbränden im Bundesstaat Victoria 173 Menschen ums Leben gekommen. Der wirtschaftliche Schaden summierte sich auf mehr als vier Milliarden Dollar.

In Australien gestorbene Touristin stammt aus dem Harz

Eine während der Rekordhitze in Australien gestorbene deutsche Touristin stammt aus Osterwieck im Harz. „Wir haben keinen Zweifel daran“, sagte ein Polizeisprecher und bestätigte Medienberichte. Laut „Magdeburger Volksstimme“ soll es sich bei der Frau um eine Fußballerin des örtlichen Vereins SV Eintracht 1911 Osterwieck handeln. Sie sei in dem Ort sehr bekanntgewesen, sagte der Polizeisprecher. Dem Radiosender SAW zufolge soll die Todesursache nun durch eine Obduktion geklärt werden. Die 31-Jährige sei auf Hochzeitsreise in Australien unterwegs gewesen.

Bei Temperaturen von mehr als 40 Grad war die junge Frau auf einem abgelegenen Pfad zusammengebrochen. Sie sei zusammen mit einem Freund auf dem Weg zurück zum Campingplatz im Bundesstaat Victoria gewesen, berichteten australische Lokalmedien. Den Rettungskräften gelang es nicht, sie wiederzubeleben.