Neben den Aufgaben als Sekretär des Kirchenoberhaupts wird Georg Gänswein künftig auch für Papstaudienzen zuständig sein.

Rom. Papst Benedikt XVI. hat seinen langjährigen Privatsekretär Georg Gänswein am Sonntag zum Bischof geweiht. Gänswein bekam als Erzbischof das Titularbistum Urbisaglia in der italienischen Region Marken zugewiesen. Vor einem Monat hatte der Papst seinen langjährigen Vertrauten bereits zum Präfekten der Kurie ernannt.

Benedikt umarmte nach der Zeremonie Gänswein und drei andere neu geweihte Bischöfe: den aus Nigeria stammenden Nunzius in Nicaragua, Fortunatus Nwachukwu, den aus Frankreich stammenden neuen Nunzius in Guatemala, Nicolas Thevenin, und den italienischen Sekretär der Kongregation für katholische Erziehung, Vincenzo Zani.

Gänswein (56) ist bei öffentlichen Auftritten der hilfreiche Mann an Benedikts Seite. Als Präfekt organisiert er nun General- und Privataudienzen des Papstes sowie dessen Reisen in Italien und wichtige Zeremonien.

Der aus Riedern bei Waldshut in Baden-Württemberg stammende Gänswein wurde 1984 zum Priester geweiht und schloss 1993 in München sein Theologiestudium mit einer Arbeit über Kanonisches Recht ab. Von 1996 an arbeitete er in der Glaubenskongregation und wurde dort später persönlicher Sekretär von Kardinal Joseph Ratzinger, dem jetzigen Papst. Nach der Papstwahl 2005 wurde Gänswein Benedikts Privatsekretär. Benedikt gab ihm den Ehrentitel Prälat seiner Heiligkeit.

Bei einer feierlichen Messe im Petersdom bekräftigte Papst Benedikt XVI. seine Kritik an Intoleranz gegen den christlichen Glauben in modernen Gesellschaften. Die neuen Bischöfe müssten Mut zum Widerstand gegen eine feindselige Umwelt haben, betonte das Kirchenoberhaupt in seiner Predigt bei der Bischofsweihe. „Wer den Glauben der Kirche lebt und verkündet, steht in vielen Punkten quer zu den herrschenden Meinungen gerade auch in unserer Zeit“.