In ganz Australien ist die Feuerwehr in Alarmbereitschaft. In Hobart kletterte die Temperatur auf den Rekordwert von 41,8 Grad.

Sydney/Hobart. Tausende Menschen sind in Australien von verheerenden Buschbränden eingekesselt worden, in einigen Orten haben die Flammenwände sämtliche Fluchtwege über Land abgeschnitten. Auf der australischen Insel Tasmanien seien in der Nacht zum Sonnabend mehr als tausend Küstenbewohner über See gerettet und in die Hauptstadt Hobart gebracht worden, berichtete der Sender ABC. Tausende weitere, darunter 700 Touristen in Port Arthur, seien immer noch eingekesselt. Angefacht durch brütende Hitze, Trockenheit und starken Wind wüteten auch in anderen Teilen Süd-Australiens zahlreiche Brände.

Den tasmanischen Behörden zufolge zerstörte das außer Kontrolle geratene Feuer rund 80 Gebäude in dem Bundesstaat, darunter eine Schule und eine Polizeistation in der Ortschaft Dunalley. ABC zufolge waren einige Bewohner von Dunalley wegen der abgeschnittenen Fluchtwege gezwungen, schwimmend durch einen Kanal dem Dorf zu flüchten. Die Hauptstraße sei dagegen ein einziges Flammenmeer gewesen. Nach Polizeiangaben habe es bis zum Samstag keine bestätigten Todesopfer oder Schwerverletzten gegeben.

Feuerwehr warnt vor einer voreiligen Entspannung

Die Feuerwehr rief die Bewohner in den betroffenen Gebieten auf, ihre Notfallpläne zu befolgen und in den vielerorts eingerichteten Feuerschutzbunkern Zuflucht zu suchen. Ein Feuerwehrsprecher wurde von ABC mit den Worten zitiert, dass im Tagesverlauf erwartete Wetteränderungen den Kampf gegen die Flammen erleichtern dürften. Allerdings gebe es keinen Grund zur Entwarnung: „Wir haben am meisten Sorge davor, dass sich die Menschen nach den schrecklichen Zuständen gestern jetzt wieder etwas entspannen.“

In Hobart, der Hauptstadt der südlich des Festlandes gelegenen Insel Tasmanien, hatten die Temperaturen am Freitag Rekordwerte um die 42 Grad Celsius erreicht. ABC zufolge handelte es sich dabei um die höchsten Werte seit Beginn der Temperaturmessungen vor 120 Jahren. Auch in den australischen Bundesstaaten Victoria, New South Wales, South Australia und Queensland bekämpften Einsatzkräfte die Flammen.

Buschbrände sind während des australischen Sommers keine Seltenheit. Im Februar 2009 kamen bei Bränden im Bundesstaat Victoria 173 Menschen ums Leben, mehr als 2.000 Häuser wurden zerstört.