Die Plünderungswelle hatte in dem Skiort Bariloche in Patagonien begonnen und sich dann auf mindestens fünf weitere Städte ausgedehnt.

Buenos Aires. Bei Plünderungen von Supermärkten in mehreren Städten Argentiniens sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Die beiden Opfer seien am Freitag in den Städten Rosario und Villa Gobernador Gálvez im Zentrum des Landes getötet worden, wo eine Menschenmenge rund 20 Supermärkte angegriffen habe, sagte der Minister für Sicherheit in der Provinz Santa Fe, Raúl Lamberto. 25 Menschen seien verletzt und 130 weitere festgenommen worden. Lamberto betonte, die Plünderungen seien kein sozialer Protest, sondern Vandalismus.

Die beiden Opfer wurden demnach durch einen scharfen Gegenstand oder Schüsse getötet. Nähere Einzelheiten zu den Opfern oder Angreifern nannte Lamberto nicht. In der Stadt San Fernando in der Provinz Buenos Aires ging die Polizei mit Gummigeschossen gegen eine Menschenmenge vor, die einen Supermarkt überfallen wollte. Ein Beamter wurde Behördenangaben zufolge von einer Brechstange am Kopf getroffen und schwer verletzt. Bei den Zusammenstößen in San Fernando seien rund 380 Menschen festgenommen worden, hieß es.

Die Unruhen weckten Erinnerungen an die Krawalle während der argentinischen Finanzkrise im Jahr 2001, bei denen Dutzende Menschen ums Leben kamen. Aus Angst vor weiteren Plünderungen wurden einige Läden am Freitag geschlossen.

Die Plünderungswelle hatte am Donnerstag in dem Skiort Bariloche in Patagonien begonnen, wo Dutzende Menschen Fernseher und andere Elektronikgeräte aus einem Supermarkt mitnahmen. Die Regierung stationierte daraufhin 400 Militärpolizisten in der Stadt, um für Ruhe zu sorgen. Die Plünderungen dehnten sich aber am Freitag auf mindestens fünf weitere Städte aus.