Wegen seines Welterfolges mit dem spaßigen Tanzhit „Gangnam Style“ ist der Rapper immer noch „ganz aus dem Häuschen“.

Berlin. Rapper Psy aus Südkorea kann sich an seinen durchschlagenden Erfolg noch nicht gewöhnen. Wegen seines Welterfolges mit dem spaßigen Tanzhit „Gangnam Style“ sei er immer noch „ganz aus dem Häuschen“, sagte der 34-Jährige der Mittwoch erschienenen Zeitschrift „Gala“. Vom Fan plötzlich zum populären Künstler zu werden, ist für Psy nicht so einfach: „Dass mich Stars erkennen und treffen wollen, ist für mich immer noch unvorstellbar.“

Psy, der bürgerlich Park Jae-sang heißt, veröffentlichte mit „Gangnam Style“ eines der beliebtesten Lieder des Jahres. Das Video dazu ist das am meisten angesehene auf der Plattform Youtube. Es nähert sich der Marke von einer Milliarde Aufrufen. Die Milliarden-Marke wäre noch näher gerückt, wenn das Video auch in Deutschland verfügbar gewesen wäre. Hier ist es – wie zwei weitere Clips aus den am Dienstag veröffentlichten Jahrescharts – angesichts eines Gebührenstreits zwischen der Verwertungsgesellschaft Gema und der YouTube-Mutter Google gesperrt.

Auf Platz zwei kam das Lied „Somebody That I Used to Know“, allerdings nicht als Original des Sängers Gotye, sondern in einer akustischen Cover-Version der Band Walk off the Earth. Mit 140 Millionen Abrufen war der Abstand zum Spitzenplatz gigantisch.

Ebenfalls in die Top 10 schafften es das Video, in dem ein Vater das Notebook seiner Tochter nach einem aufmüpfigen Facebook-Eintrag mit Pistolenkugeln durchlöchert und der Rekord-Sprung des österreichischen Abenteurers Felix Baumgartner aus rund 39 Kilometer Höhe.

Stärker als in den vergangenen Jahren war das politische Interesse der YouTube-Nutzer. Auf Platz drei kam mit rund 94,5 Millionen Abrufen „KONY 2012“ ein kritischer Videofilm über den berüchtigten afrikanischen Rebellenführer Joseph Kony. Auf dem fünften Rang landete ein imaginären Rap-Duell der US-Präsidentschaftskandidaten Barack Obama und Mitt Romney. Eingeklemmt dazwischen findet sich eine Version des Sommerhits „Call Me Maybe“ von Carly Rae Jepsen und auf Platz sechs ein belgisches Werbevideo des Fernsehkanals TNT, in dem ein schläfriger Stadtplatz zum Stadtkern auf Knopfdruck zum Schauplatz einer Action-Szene wird.

Im vergangenen Jahr hatte Möchtegern-Popsternchen Rebecca Black mit dem Song „Friday“ für das meistgesehene YouTube-Video gesorgt. Es war allerdings ein eher bittersüßer Erfolg für den ambitionierten Teenager: Zur Popularität der damals 13-jährigen Black trug seinerzeit vor allem bei, dass viele Nutzer Lied und Video für so schlecht erklärten, dass man es einfach gesehen haben müsse.