In der Hafenstadt Chittagong ist erneut in einer Textilfabrik ein Feuer ausgebrochen. Walmart will keine Kleidung mehr aus Bangladesch haben.

Dhaka. Mindestens 50 Menschen sind in einer Textilfabrik in Bangladesch verletzt worden, als sie nach dem Ausbruch eines Feuers in Panik gerieten. Die Arbeiter der Fabrik Section Seven Limited in der Hafenstadt Chittagong hätten am Mittwoch fluchtartig das Gebäude verlassen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Bei dem Gedränge seien mehrere Dutzend Menschen verletzt worden. Das Feuer sei in der vierten Etage des fünfstöckigen Gebäudes wegen eines Kurzschlusses ausgebrochen. Die Feuerwehr brachte den Brand rasch unter Kontrolle, wie es hieß.

Polizei nimmt drei Manager der Unglücksfabrik fest

Unterdessen sind drei Manager der Unglücksfabrik in Bangladesch wegen ihres Verhaltens während des Brandes festgenommen worden. Die drei seien für Lager, Verwaltung und Sicherheit verantwortlich gewesen, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag in Dhaka. Während des Brandes, bei dem am Sonnabend mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen waren, hätten sie sich „unverantwortlich“ verhalten. Zeugen hatten lokalen Medien berichtet, Notausgänge seien abgeschlossen gewesen und Feuerlöscher hätten nicht funktioniert.

Der Fabrikbesitzer wurde von der Polizei ebenfalls befragt, aber nicht festgenommen. Nach Erkenntnissen der Regierung waren Brandstifter für das fatale Feuer verantwortlich. Zwei Verdächtige sitzen derzeit hinter Gittern.

Überlebende des Feuers und Kollegen angrenzender Fabriken gingen auch am Donnerstag wieder auf die Straße, um für mehr Brandschutz zu demonstrieren. Sie blockierten Straßen und gerieten mit der Polizei aneinander, die die Menge zerstreuen wollte. Die Fabriken im Industriegebiet Ashulia blieben erneut geschlossen.

Walmart will keine Textilien mehr aus Fabrik in Bangladesch

Der US-Handelsriese Walmart beendet derweil seine Arbeit mit der Textilfabrik in Bangladesch, in der über 100 Menschen in einem Feuer starben. Die Fabrik dürfe nicht länger für Walmart produzieren, berichtete der Sender CNN am Dienstag unter Berufung auf den Konzern. Ein Lieferant habe die Fabrik ohne Erlaubnis als Subunternehmer eingesetzt.

„Heute haben wir die Beziehung mit diesem Lieferanten beendet“, zitierte der Sender eine Erklärung von Walmart. Die Fabrik Tazreen Fashion Limited gehört zur Tuba Group, die laut Unternehmenshomepage unter anderem für C&A, Carrefour und Walmart produziert.