María Susana Flores Gámez starb im Kugelhagel. Ihr Leichnam wurde ihrer Familie übergeben. Neben ihr wurde auch ein Sturmgewehr gefunden.

Caliacan/Mexiko. Sie war erst 22 Jahre alt und eine der schönsten Frauen im Norden Mexikos. Sie ließ sich mit den Falschen ein und starb im Kugelhagel mexikanischer Soldaten. María Susana Flores Gámez saß im Auto einer mutmaßlichen Drogenbande, die sich am Wochenende eine mehrstündige Verfolgungsjagd und Schießerei mit den Regierungssoldaten lieferte.

Ihr Leichnam wurde nach dem Gefecht auf einer Landstraße gefunden, teilte der oberste Staatsanwalt des Bundesstaates Sinaloa, Marco Antonio Higuera, am Montag mit. Nicht weit von ihr entfernt lag ein Sturmgewehr. „Sie war mit der Gruppe Krimineller unterwegs, ob sie an der Schießerei teilnahm, können wir nicht sagen“, sagte Higuera.

Die schlanke, 1,70 Meter große Brünette war erst im Februar zur schönsten Frau von Sinaloa gekürt worden. Im Juni trat sie dann gegen sieben andere Schönheiten des Bundesstaates beim prestigeträchtigeren Wettbewerb „Unsere Schöne Sinaloa“ an und schied aus. Damit konnte sie nicht an der Kür der „Miss Mexiko“ teilnehmen, deren Gewinnerin zur Wahl der „Miss Universe“ geschickt wird.

Staatsanwalt Higuera sagte, der Leichnam der jungen Frau sei ihrer Familie übergeben worden. „Es ist eine sehr traurige Geschichte.“ Flores Gámez war für Medienkurse an der Universität eingeschrieben, seit 2009 modelte sie und nahm an Schönheitswettbewerben teil. Am Sonnabend dann saß sie im Fahrzeug, das den Regierungssoldaten nahe ihrer Heimatstadt Guamuchil auffiel.

Die Drogenhändler eröffneten zunächst das Feuer auf die Militärpatrouille. Die Soldaten setzten dann zur Verfolgungsjagd an und konnten die Verbrecherbande schließlich nahe der etwa zehn Kilometer entfernten Stadt Mocorito stellen. Sechs Fahrzeuge, Waffen und Drogen wurden sichergestellt. Zwei Mitglieder der Drogenbande kamen um, vier weitere wurden festgenommen.

Dass die mexikanische Schönheitsindustrie mit den Drogenhändlern eine zweifelhafte Beziehung pflegt, ist kein Geheimnis. Das Thema wurde 2011 in dem Film „Miss Bala“ verarbeitet, Mexikos Beitrag für die Grammy Awards. In dem Streifen wird eine Frau, die zur Wahl der „Miss Baja California“ antritt, ungewollt in die Machenschaften der Drogenhändler hineingezogen.

Im wahren Leben musste die frühere Miss Sinaloa Laura Zuniga ihre Krone abgeben, nachdem sie wegen mutmaßlicher Drogen- und Waffendelikte festgenommen worden war. Sie war 2010 im Westen Mexikos mit sieben mutmaßlichen Drogenschmugglern erwischt und später ohne Anklage wieder freigelassen worden.

2011 griffen die mexikanische Sicherheitsbehörden eine weitere Schönheitskönigin auf. Das Model aus Kolumbien war zusammen mit Drogenhändler Jose Jorge Balderas unterwegs. Ihm wird der Mord am früheren Fußballnationalspieler Paraguays, Salvador Cabanas, zur Last gelegt. Auch in diesem Fall kam die Frau ohne Anklage davon.