Sie sind darauf trainiert, aufs Wort zu gehorchen. Zupacken sollen Polizeihunde nur auf Befehl. Trotzdem hat ein Diensthund Kinder gebissen.

Polsdorf. Die Attacke eines Polizeihundes im mittelfränkischen Polsdorf ist in diesem Jahr bereits der zweite Fall in Bayern, bei dem ein frei laufender Diensthund Menschen angefallen und verletzt hat. Erst im Mai hatte ein Polizeihund im oberpfälzischen Waldmünchen eine Rentnerin ins Bein gebissen. Das Tier war nicht angeleint. Im jüngsten Fall hatte ein Polizeihund, ein Belgischer Schäferhund, sechs spielende Kinder angefallen und gebissen. Die Kinder wurden bei der Attacke erheblich verletzt in ein Krankenhaus gebracht.

Warum der Hund frei herumlief, war zunächst nicht klar. Er war derzeit bei einer Diensthundeführerin in Ausbildung. Eine Nürnberger Polizeisprecherin kündigte am Montag eine umfassende Aufklärung an. Noch im Laufe des Tage sollten die Medien umfassend informiert werden.

Bei dem Fall in Waldmünchen hatte ein Polizeihund eine 75 Jahre alte Frau in den Oberschenkel gebissen. Auch gegen diesen Beamten wurde wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. Der 50 Jahre alte Polizist war bei einem Lehrgang in der zentralen bayerischen Diensthundeschule im Waldmünchener Ortsteil Herzogau (Landkreis Cham). Nach einer Übung hatte er das Tier zum Auto bringen wollen, als es zu dem Zwischenfall kam.