Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass die 44-Jährige zunächst ihre Tochter und dann sich selbst getötet hat.

Werl. Eine 44 Jahre alte Mutter und ihre zwölfjährige Tochter sind tot in ihrer Wohnung in Werl (Kreis Soest) aufgefunden worden. Ein Sprecher der Polizei sagte am Donnerstag, es werde zu einem „erweiterten Suizid“ ermittelt. Nachdem das Mädchen mehrere Tage unentschuldigt nicht in der Schule gewesen war, habe die Polizei Ermittlungen aufgenommen.

Nach den Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft hat der Vater und Ehemann bei der Familientragödie keine Rolle gespielt. Als erstes müsse nun die Todesursache bestimmt werden. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen nach ersten Erkenntnissen davon aus, dass die 44-Jährige zunächst ihre Tochter und dann sich selbst getötet hat. Hinweise, dass ein Dritter beteiligt gewesen sein könnte, gebe es nicht. Bei der Obduktion seien keine Hinweise auf Gewaltanwendung gefunden worden, sagte der ermittelnde Staatsanwalt am Donnerstag. Mutter und Tochter hatten allein in der Wohnung in einem Haus in der Werler Altstadt gelebt.

Weil das Mädchen mehrere Tage lang unentschuldigt in der Schule gefehlt hatte und Post und Zeitungen nicht mehr in den Briefkasten passten, hatten Polizeibeamte die Wohnungstür am Mittwoch aufgebrochen. Der getrennt von seiner Frau lebende Vater war zuvor von der Schule des Mädchens informiert worden, dass die 12-Jährige seit einigen Tagen nicht zum Unterricht gekommen war. Zunächst habe man vergeblich versucht, die Mutter zu erreichen, sagte der Schulleiter. Notfallseelsorger kümmerten hatten am Donnerstag um die Klassenkameraden des Mädchens.