Die Berliner Charité sagt Kooperation bei Aufklärung zu. Das Mädchen habe die Vergewaltigung bemerkt, als es aus einer Narkose aufwachte.

Berlin. Die Berliner Charité hat bei der Aufklärung einer mutmaßlichen Vergewaltigung in ihrer Kinderklinik umfangreiche Kooperation zugesagt. Ein Krankenpfleger soll sich dort in der vergangenen Woche an einer 14-jährigen Patientin vergangen haben. Er wurde suspendiert. Zugleich soll Strafanzeige gestellt werden.

„Die Charité hat zur rückhaltlosen Aufklärung der Vorwürfe in den vergangenen Tagen alle Unterlagen zusammengetragen und sie heute der Staatsanwaltschaft übergeben und volle Kooperation zugesagt“, erklärte Vorstandschef Karl Max Einhäupl. Am Morgen nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe sei mit der sofortigen Suspendierung reagiert worden. Eventuelle weitere personelle Konsequenzen würden umgehend geprüft.

Das Mädchen habe die Vergewaltigung bemerkt, als es aus einer Narkose aufwachte, wie die „Bild“-Zeitung (Mittochausgabe) berichtete. Es vertraute sich daraufhin seinen Eltern an, die umgehend die Klinik informierten.

Es habe einen Verdacht gegen den Mitarbeiter gegeben. Diesem wurde in internen Untersuchungen nachgegangen. Dabei wurde mit dem Betroffenen und Mitarbeitern gesprochen. Personalrechtliche Konsequenzen seien eingeleitet worden, hieß es. Zur endgültigen Klärung der Vorwürfe wurde jetzt Strafanzeige gestellt. Die Berliner Polizei leitete am Mittwoch wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung ein Ermittlungsverfahren ein.

Im Mai dieses Jahres war ein 29-Jähriger zu mehr als drei Jahren Haft verurteilt worden, weil er als Kinderkrankenpfleger im Klinikum Berlin-Buch im Jahr 2010 drei Jungen missbrauchte. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sich der Mann an einem Sechsjährigen, einem Achtjährigen und einem Neunjährigen mehrfach verging.

Die Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Elisabeth Pott, hat an Krankenhäuser appelliert, besser vorzusorgen. Es sei möglichst zu vermeiden, dass ein Patient mit einem Klinikmitarbeiter in einem Raum alleine sei, sagte sie am Mittwoch in Berlin.