Zwei Emirates-Maschinen vom Typ A380 mussten in den vergangenen Tagen umkehren oder notlanden. Es gab Probleme mit den Triebwerken.

Sydney. Zwei Superjumbos vom Typ A380 der arabischen Fluggesellschaft Emirates sind innerhalb von fünf Tagen wegen Triebwerksausfalls notgelandet. In der Nacht zum Montag kehrte einer von ihnen nach Sydney zurück, und am 7. November landete ein anderer Flieger außerplanmäßig in Paris, nachdem über der Slowakei eine Turbine versagt hatte.

In beiden Fällen kamen Menschen nicht zu Schaden. Es handelte sich jeweils um GP7270-Triebwerke der Engine Alliance, einem Joint Venture der amerikanischen Hersteller General Electric und Pratt and Whitney, mit denen alle bisher 27 Emirates-A380 ausgestattet sind.

Der am Sonntagabend in Sydney gestartete Flieger mit Ziel Dubai musste kurz nach dem Start zum Flughafen der australischen Millionenstadt zurückkehren. Dort landete er ohne weitere Zwischenfälle mit dem abgeschalteten Triebwerk. Die Fluggäste wurden auf andere Flüge umgebucht.

Offen ließ Emirates, worin der Schaden genau bestand. Passagiere berichteten von einem lauten Knall und Flammen, die aus einem der Triebwerke schlugen. Einer von ihnen, John Fothergill aus Neuseeland, berichtete dem australischen Medienkonzern News Limited, er habe Flammen aus dem Triebwerk schießen sehen und Erschütterungen im Flugzeug gespürt. „Erst dachte ich, es wäre ein Blitz, aber dann sahen wir Flammen aus der Düse schlagen“, sagte er. „Der ganze Innenraum war erleuchtet.“

Ein anderer Fluggast wollte einen lauten Knall gehört haben. Eine Emirates-Sprecherin bestritt allerdings, dass Feuer, Flammen oder Rauch aus dem Triebwerk geschlagen seien. „Möglicherweise hat es einen Knall gegeben“, sagte sie. Die Ursache des Triebwerksausfalls werde untersucht.

Am Mittwoch hatte ein Triebwerksausfall einen Flug von Dubai nach New York getroffen. Einem Bericht des Branchendienstes „Aviation Herald“ zufolge schaltete die Crew das rechte Außentriebwerk etwa über Kosice in der Slowakei ab. Zunächst wollte sie in Frankfurt am Main landen. Erst in einer Flughöhe von etwa 10.000 Fuß – ca. 3.000 Meter, normal ist das Dreifache – etwa 145 Kilometer östlich von Frankfurt änderte das Flugzeug seinen Kurs und landete auf dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle. Das war 140 Minuten nach dem Triebwerksausfall. Die Passagiere konnten ihren Flug mit gut siebenstündiger Verspätung in einem anderen Flugzeug fortsetzen, wie Emirates angab. Die Fluggesellschaft nannte lediglich „technische Gründe“ für den außerplanmäßigen Stopp, dementierte aber den Triebwerksausfall auch auf Nachfrage nicht.

Vor zwei Jahren, am 4. November 2010, musste ein A380 der australischen Qantas mit mehr als 450 Menschen an Bord nach einer Triebwerksexplosion in Singapur notlanden. Qantas ließ daraufhin alle Airbusse vorübergehend am Boden.

Emirates ist mit 90 fest bestellten Superjumbos mit Abstand der weltweit größte Kunde für die A380-Flugzeuge. Aktuell sind nach Angaben des Unternehmens 27 Jets in der Flotte.